BLACK JADE

...Of Forest And Fire (CD/Digi 2005)


Moment, waren es nicht die hier zur Besprechung stehenden Black Jade, die mir einst von einem Freund als gelungener Underground Black Metal beschrieben wurden? Ich glaube fast, mich zu irren, lassen die ersten keyboardgeprägten Klänge ihres aktuellen Werks "...Of Forest And Fire" doch auf eine gänzlich andere Schiene schließen. Aber nein, es sind tatsächlich jene Black Jade, die 2000 noch Black Metal der alten Schule spielten, mit dem ersten "Herr der Ringe"-Film aber wohl die Zeichen der Zeit erkannten und damit begannen, sich ebenfalls ihr Stück vom Tolkien-Affenbrotbaum brechen zu wollen. Aber leider ist es, wie im Falle von Summoning oder etwa Blind Guardian, dabei eben doch nicht jedem beschieden, anschließend mit der halben Rinde nach Hause zu gehen, wie mir vorliegende Veröffentlichung wieder einmal zeigt.
Zugegeben, wenn das Intro endlich Ruhe gibt und die Stromgitarren das Feld übernehmen, weiß der gut produzierte Stahl der schwarzen Jade schon zu überzeugen, vor allem aufgrund der hohen Dichte an Riffs und Melodien, die einem sofort im Ohr hängen bleiben und den oftmals etwas zu penetranten elektronischen Helfer am Takt glücklicherweise weitestgehend in den Hintergrund rücken. Auch mag der kämpferische Grundtenor der ersten Minuten dieses mehr als einstündigen Werkes mich positiv zu überraschen. Doch dann tappt man letztendlich doch in das Fettnäpfchen, das so gut wie keine Band dieser Tage auslässt, die sich einem breiteren Publikum öffnen will: Man holt sich eine Sängerin an Bord. Und selbst wenn ich, wie schon oft betont, rein gar nichts gegen Frauen im Metal im allgemeinen und Musikerinnen im speziellen habe, so schlägt das hier doch dem Fass den Boden aus. Und so frage ich dich, werter Nargarath, in deiner Position als Kopf von Black Jade: Hörst Du das denn nicht selbst, dass das, was deine Kollegin hier abliefert, einfach nur schlecht ist??? Ich meine, dass Du guten Metal einer anständigen Prise Aggression spielen kannst, beweist sich mir nicht nur einmal auf dieser Platte. Doch immer wenn sich mein Daumen wieder nach oben drehen möchte, schlägt mir deine weibliche Unterstützung mit ihrem absolut ausdrucklosen und nichtssagenden Singsang, welcher zu allem Überfluss dann auch noch von ordentlich Hintergrund-Key-Schmalz begleitet wird, wieder auf die Finger. Und so kann das einfach nichts werden, denn entweder man macht es richtig, wendet man sich dem Mainstream zu (dann aber bitte auch zum richtigen Zeitpunkt) oder man bleibt weiterhin Underground. Dieses Herumtreiben dazwischen hat einfach schon zu vielen den Kopf gekostet, oftmals auch zu Recht.
Und so bleibe ich etwas unschlüssig zurück, denn auch wenn ich Black Jade eine Menge an tatsächlich hörenswerten Seiten zugestehen kann, dürfen dennoch auch nicht die oben genannten Kritikpunkte unter dem Teppich landen. So kann ich nur mit der Floskel enden, die eigentlich auf 80% aller heutigen Veröffentlichungen zutrifft: Vor dem Kauf reinhören (und hier auch mal länger als 1 min.!).

5/10

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Wolfsgrimm
12.06.2005


Redaktionsbewertung:
azaghal 5 psephos -
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Gesamtdurchschnitt: 4,7