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"Wintermythen" ist das Debüt-Album der deutschen Melodic Dark Metal-Formation Gernotshagen. Ihr Anliegen ist es,
die Geschichten und Mythen um ihre Heimat, welche in Thüringen gelegen ist, zu vertonen und der Masse preis zu
geben.
Kommen wir also zur Aufmachung: Diese ist für ein eigenfinanziertes Album sehr ansprechend ausgefallen, das Cover
ziert eine Waldlandschaft in einem schwachen Abendrot, ein Hauch von Mystik vollendet das stimmungsvolle Cover.
Leider bleibt dies aber auch einer der wenigen mystischen Teile des ganzen Albums: Es herrscht größtenteils leider
nur Durchschnitt und Langeweile. Die Gitarren-Riffs sind viel zu oft eher treppenartig angereiht und erzeugen
alles, aber keine mystische oder gar dunkle Atmosphäre, man verbleibt lieber starr im 08/15-Schema, was dem Album
keinesfalls zu gute kommt. Auch die Keys können hierüber nicht wegtäuschen, auch sie sind zu einförmig und bieten
wenig unterhaltenden Hörgenuss. Die Stimme des Sängers ist allerdings ein sehr guter Ansatz, da sowohl das eher
Black Metal-lastige Kreischen als auch der klare Gesang gekonnt eingesetzt werden. Allerdings agiert sie teils zu
kraftlos, um wirklich mitreißen zu können.
Das Schlagzeug ist ebenfalls sehr solide geworden, der Drummer weiß sowohl die schnellen als auch die eher
langsamen Parts durch sein Schlagzeugspiel gekonnt zu unterstützen ohne aufdringlich zu wirken. Versehen wird
dieses ganze Klangwerk mit einem für ein selbstfinanziertes Werk wirklich gutem Klang, die Produktion ist sehr
klar und lässt alle Details sehr gut hervorkommen. All das führt aber nicht an der Tatsache vorbei, dass auf dem
Album eher die Mittelmäßigkeit regiert. Es sind zwar durchaus Momente vorhanden, in denen Gitarren und Keyboard
zusammen eine dunkle, melancholische Atmosphäre erzeugen, diese wird aber leider viel zu oft vom darauf
folgenden Mittelmaß zerstört. |
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