TAAKE

...Bjoergvin... (2002)


Im allgemeinen gehe ich ja wesentlich lieber ohne irgendwelche speziellen Erwartungen an ein neues Album heran, da man sich dann sehr viel einfacher auf die Musik einlassen kann. Im Fall von Taake konnte ich mich einer gewissen Erwartungshaltung aber nicht ganz erwehren, wurde einem doch mit dem Vorgänger "Nattestid Ser Porten" bereits ein dermaßen genial-atmosphärisches Werk vorgesetzt, dass man die Vorfreude auf das neue Album kaum zu unterdrücken vermochte. Nun ist das langersehnte Stück endlich da. Und was soll ich sagen... ja, es ist richtig gut geworden. Aber auch nein, der Überhammer, den der ein oder andere vielleicht erwartet hat, ist es nicht. Das mag aber vielleicht auch an eben diesen viel zu hohen Erwartungen liegen, die man möglicherweise hatte, denn weder die Qualität noch die Machart der Songs unterscheiden sich sehr stark vom Vorgänger. Nachwievor geht man sehr melodisch zu Werke, die Gitarren dominieren das Geschehen das gesamte Album hindurch und können mit ihren Riffs absolut überzeugen. Überraschend vielleicht die -aber durchaus interessante- Wendung Taakes zu mehr Progressivität und Experimentier- freudigkeit durch teilweise ungewöhnliche Riffs und Songstrukturen und Einsatz von Instrumenten wie zb. einer Maultrommel. Und einen weiteren Unterschied zum Vorgängeralbum gibt es, den vielleicht auffälligsten... die Atmosphäre hat sich ein wenig verändert, ist leider nicht mehr ganz so frostig, nicht mehr ganz so grimmig und an manchen Stellen gar fröhlich und wesentlich weniger aggressiv. Insgesamt würde ich sie eher als mitreißend, euphorisierend und kraftvoll bezeichnen, was auch durch die Produktion noch unterstützt wird, die angenehm druckvoll, aber nicht überkandidelt ausgefallen ist, ähnlich wie schon bei "Nattestid". Das Album wurde ja auch wiederum komplett im Grieghallen-Studio aufgenommen. Was die Atmosphäre anbelangt mag also ein wenig Wehmut im Gedenken an vergangene Taake-Zeiten durchaus aufkommen...
Auf die Sache mit der Maultrommel muss ich aber nochmal extra eingehen. Zugegeben, beim ersten Anhören musste ich fast ein wenig grinsen, so eigenartig, ungewohnt und untypisch wirkt diese Einlage. Je öfter ich mir diesen Song aber anhöre, umso besser gefällt mir der Einsatz dieses doch recht außergewöhnlichen Instruments. Wie immer man letztendlich dazu stehen mag, ein Aufhorchen kann man auf keinen Fall vermeiden. Und das kann man eigentlich auf das komplette Album übertragen: Je öfter ich es mir anhöre, desto besser wird es.... wenngleich es aber eben nicht mehr ganz diese geniale Atmosphäre des Vorgängers einfangen kann.

9/10  

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Laeknishendr
25.04.2002


Redaktionsbewertung:
azaghal 8,5 Johannes 7
Laeknishendr 9 Amicus 8
Erik 7 odium 8
sic 8 Wolfsgrimm 8
Argathon 9,5 Herr B. 9
Gesamtdurchschnitt: 8,2