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         Dimo Dimov, der sein Mitwirken bei Hatred Divine mit der Svarrogh-CDR zumindest relativierte, schlägt wieder
        zu! Und diesmal rückt er gemeinsam mit Count Gaard, der für den Grossteil
        der Musik verantwortlich zeichnet, zur Abwechslung mal dem klassischen BM zu Leibe, der uns auf "Thanatos" als "Bavarian
        Black Metal" entgegentritt, wobei ich jetzt nicht behaupten kann, im Klang der Band etwas spezifisch Bayerisches
        zu bemerken. Es gibt zwar einige recht gelungene Akustikgitarreneinlagen, an Stoibers Reich erinnern die aber
        nicht. 
        Weil es bekanntlich viel Spass macht und ausserdem so einfach ist, will ich erstmal auf einige Sachen eingehen,
        die mir auf Viszeral's Erstling nicht so recht zusagen. Da ist zum Beispiel der Plastiktrommler, immer geeignet,
        mir ein paar unhöfliche Worte zu entlocken. Zwar konnte mir Dimo durchaus plausibel machen, warum er als
        gelernter Drummer nicht selbst zu den Stöcken griff, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Ergebnis
        wirklich wie eine Notlösung klingt. Zweiter Schwachpunkt ist der Gesang, der mich in seiner gepressten und
        hallüberladenen Art überhaupt nicht beglücken kann und dem zu allem Überfluss zu viel Platz im Mix eingeräumt
        wurde. 
        Doch - oh Wunder! - es gibt auch wirklich positive Dinge zu berichten, gefallen mir Viszeral von der
        musikalischen Substanz her doch sogar noch ein Stückchen besser als Svarrogh. Roher BM ist die Devise und von
        der Gitarrenarbeit her gibt es nicht sonderlich viel zu meckern. Ansprechend frostige Riffs scheinen die beiden
        Bayern jedenfalls genügend zur Verfügung zu haben, vielleicht sollte Dimo seinen Kollegen bei HD gelegentlich
        mal ein paar gute Ideen mitbringen... Gelegentlich tun sich die sechs Saiten sogar recht melodisch hervor, was
        mir gut gefällt und nie in überflüssiges Gedudel ausartet. Verbesserungswürdig sind hingegen die
        Song- strukturen, einiges wirkt in meinen Ohren einfach zu verfahren, sicher auch ein "Verdienst" der Aushilfskraft auf dem
        Drumschemel, die sich des öfteren durch planloses Gewirbel hervortut. Doch eine gewisse Straffung der
        Kompositionen und ein Stöckeschwinger aus Fleisch und Blut könnten hier Wunder wirken, weshalb ich auf die
        nächsten Aufnahmen durchaus gespannt bin. 
        Und das dürfte auch erklären, warum ich mich dazu hinreissen lasse, Viszeral auf Anhieb mit sechs Punkten zu
        verwöhnen. Diese sind zwar denkbar knapp verdient, aber ich sehe durchaus Potential und dieses soll auf jeden
        Fall ermutigt werden.  | 
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