BELFEGOR

Unholy Destroyer (CD 2005)


Ohne auch nur in irgendeiner Art und Weise aufzufallen, rauscht "Unholy Destroyer" an mir vorbei. Scheinbar haben Belfegor nichts aus ihrer mehr schlechten als rechten Vergangenheit gelernt. Man wollte wieder ins positive Licht der Labels dieses Runds rücken, stellte daher das neue, in Eigenregie aufgenommene und abgemischte Album kostenlos zur Verfügung. Gut so, denn jetzt stellt euch mal vor, der Haufen hätte noch Geld gehabt, um den einschläfernden Mist auf unschuldige CDs zu pressen...
Erfreulicherweise macht es mir das polnische Kommando relativ einfach, kurz und präzise über die dargebotenen neun Songs herzuziehen. Im Großen und Ganzen verläuft jede Nummer folgendermaßen ab: Einem plötzlichen, meist Grindcore-riffigen Einstieg folgt der kompositorische Hauptteil, bestehend aus zusammengerafften Überresten diverser Thrash-Einheitssimplizität. Danach krächzt sich Frontsänger Tormentor einen ab, wiederholt mehrmals den Titel oder kurzen Refrain des jeweiligen Songs, wobei hier die instrumentale Arbeit kurzzeitig unterbrochen wird, sprich: Man überlässt dem Nachhall die "Drecksarbeit". Dann nehmen die Jungs diese obskure Geschichte vom roten Faden allzu ernst und lassen schnell Langeweile aufkommen. Abwechslungsfanatiker wie ich nicken letzten Endes ein, da einem nichts Innovatives auf die Lauscher geknallt wird. Immer wieder dasselbe öde Grundgerüst, stets in einer anderen Melodie-Verpackung kommend... Kollege Erik hat Recht: Die musikalischen Schlaftabletten nehmen im Veröffentlichungsstrom wieder Überhand!
Wer also nach identitätsloser, schnell einschläfernder Hintergrundbetäubung dürstet, sollte umgehend die Heimseite des polnischen Somnolenz-Vereins besuchen und am neuesten Machwerk seine unverfälschte Freude haben. Wohl bekomm's.

4 /10

Official Website

 

Amicus
23.10.2005


Redaktionsbewertung:
Erik 3 Amicus 4
Gesamtdurchschnitt: 3.5