VANDRAR

Wayfarer (Demo 2005)


V-a-n-d-r-a-r... klingt das nicht herrlich? Bezüglich des neuen Namens hatte ich ja meine Zweifel, da "Scorzonera" eigentlich perfekt zur Band passte, aber jetzt sehe ich, wie man sich immer wieder täuschen kann. Um so mehr fragte ich mich, ob unter geändertem Banner nun auch ein komplett neues Soundgewand zu erwarten ist. Nun, am Sound hat sich wirklich vieles geändert, denn er ist - für BM eher ungewöhnlich - unheimlich druckvoll und gut produziert. Knarzklampfen- und Polterdrum-Fans werden hier also wenig Spaß dran haben. Doch warum nicht mal ein Auge zudrücken? Zur Not kann man ja auch den Bass wegdrehen oder den Subwoofer ausmachen. Das sollte nicht das Problem sein.
So hat man sich nämlich auf "Wayfarer" musikalisch weiterentwickelt, d.h. die Songs sind durchdachter und strukturierter. Doch der Hang zur Melancholie, der zwischendurch immer wieder zum Vorschein kommt und die teilweise treibenden Riffs zusätzlich untermalt, ist ihnen erhalten geblieben. Vor allem im schnellen Bereich finden sich die absoluten Stärken der Truppe wieder. Dort lebt man sich richtig aus und haut dem Hörer eine Menge an frischen Ideen um die Ohren, hinter denen man sich ganz und gar nicht verstecken muss. Einige werden wohl Schwierigkeiten haben, sich mit der Stimme anzufreunden, da es sicherlich für jeden einen gewissen - jedoch unbewussten - "Vocal-Standard" gibt. Denn von der "Durchschnitts-Krächz-Stimme" kann man hier nicht reden. Ich würde es eher als tief-grimmige Gesangsart bezeichnen. Doch dass Abweichungen auch ihre positiven Seiten haben, sieht man ja z.B. an Vordr. Und deshalb sollte man an "Wayfarer" recht aufgeschlossen rangehen, denn nur dann können sich die Feinheiten, die diese Scheibe ausmachen, richtig entfalten. Vielleicht sollte sich die Band aber trotzdem mal überlegen, ob es für die Atmosphäre nicht noch besser wäre, den Sound in ein roheres Gewand zu packen.

7.5 /10

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Frostkrieg
14.01.2006