ANGMAR (Fra)

Metamorphosis (CD 2005)


Bislang gab es aus Frankreich durchwegs Positives zu vermelden, seien es schon länger zurückliegende Glanztaten wie Griffars "Of Witches And Celts" oder aber neuerer Stoff à la Alcests "Le Secret". Die Neulinge Angmar wuseln noch nicht so lange herum und machten sich bezüglich Präsenz eher unsichtbar. Nach einem sehr streng limitierten, aus eigener Hand finanzierten Demo, das zwei Jahre später durch ein Label wiederbelebt wurde, bricht der französische Trupp nun endgültig aus dem Anfangsstadium aus.
Man merkt dem Werk an, dass hier einiges an Zeit draufgegangen ist, um "Metamorphosis" ins vorliegende Sound-Korsett zu bekommen. Hier findet keine Anlehnung an nordisch-frostige Referenzen statt, sondern erlaubt druckvollen Bässen, das insgesamt einladend wärmende Klanggewand zu bereichern, ohne jedoch an klinisch-tote Produktionen zu erinnern. Der raue Charakter des Liedguts wird von produktioneller Seite sogar noch unterstützt. Passend dazu der bunte Mix aus schleichend-atmosphärischen, schnelleren, komplexeren sowie melancholischeren Saitenzaubereien, deren gelungene Symbiose erst nach mehreren Durchgängen klar wird. Am eher langsamen Prozess der Eingewöhnung kann man zum Teil auch einzelne Füllerideen die Schuld ins Schuhwerk schieben, welche über das ganze Werk verteilt sind. Zum Glück währen diese nicht lange und geben das musikalische Wort an wirklich nette, einprägsame Earcatcher weiter. Auch am effektiven Einsatz des Keyboards sollte noch gefeilt werden, da hier größtenteils noch eher gehumpelt denn gespielt wird. Vom Ablauf selbst machen die Songs indes schon einen professionellen Eindruck, es fällt einem leicht, dem meist eingängigen Notenfluss zu folgen - insofern sind die Normannen vielen anderen Combos gegenüber im Vorteil.
Abgesehen von erwähnten Kleinigkeiten lassen sich kaum Schwachpunkte ausmachen, Angmar machen ihre Sache im direkten Vergleich mit ähnlich jungen Bands sehr gut. Klar, Verbesserungspotenzial gibt's noch, aber ich gehe eigentlich nicht davon aus, dass dem Dreigestirn beim Ausmerzen von Peanuts die Luft ausgeht. In diesem Sinne eine optimistische Sieben mit drangehängter Symapthie.

7.5 /10

Official Website

Northern Silence Productions

 

Amicus
21.01.2006