SAATKRÄHE

Les Ailes Des Carpates (Demo 2005)


Saatkrähe? Supreme French Bauern Black Metal, oder was? Man hat ja in den Jahren schon einige dumme Namen im (Black) Metalbereich vernommen, aber ich muss sagen, Saatkrähe ist bisher der dümmste von allen. Im Einklang dazu steht dann auch das wundervoll stümperhafte Logo dieses Ein-Mann-Projekts, bestehend aus Baumstümpfen, einem Raben, einem Auge sowie einem umgedrehten Kreuz. Wotan, Satan, ach was soll's, ist doch eh alles dasselbe, nicht wahr? Dazu gesellt sich ein mehr als originelles Cover: Schwarz-weiss angemalter Mann hält Plastiktotenkopf in Kamera und guckt böse. Hier bin ich ein wenig enttäuscht, denn bei diesem Bandnamen hätte ich wenigstens ein wenig Gepose mit dem Pflug oder der Laubharke erwartet.
Aber willst du mal nicht vorschnell urteilen, sagt der Diplomat in mir, vielleicht verbirgt sich dahinter ja ein musikalisches Juwel. Tape eingelegt, auf Play gedrückt und ich sitze vor der Anlage und hoffe auf Besserung. Doch weit gefehlt. Die Gitarren sind ein einfaches Dröhnen, der Drumcomputer ist mies programmiert und der Gesang beschränkt sich stets auf die selbe, verhallte Krächzstimme. Was mir bereits zu Beginn einen Schock versetzt, ist das "Drumming" in "Errant En Royaume Carpates", denn würde dies eine LP sein, hätte ich jetzt gedacht, die Platte hängt, aber weit gefehlt, es ist einfach das fehlende Rhythmusgefühl des Meisters, das dem Hörer das Gefühl gibt, das Tape würde leiern.
Die Saatkrähe scheint aber mit der geleisteten Arbeit bei der Programmierung vollauf zufrieden zu sein, denn anders kann ich mir nicht erklären, dass der Takt auch in den folgenden Liedern immer der gleiche bleibt. Nimmt man dann noch das einfallslose und sich ständig wiederholende Riffing dazu, fällt es mir wirklich schwer, die Lieder in irgendeiner Weise auseinander halten zu können. Als krönenden Abschluss gibt es dann noch eine Coverversion von "Over Fjell Og Gjennom Torner", was perfekt gewählt ist, hat das Lied von Darkthrone doch exakt das gleiche Drumming wie die gesamte Platte von Saatkrähe, da hat der Meister sich doch gleich einiges Kopfzerbrechen über eine Neuprogrammierung des japanischen Wundermaschinchens gespart. Ansonsten sollte nach dem bisher Gesagten klar sein, dass die Version Saatkrähes in keinster Weise an das Original heranreicht.
Und somit dürfte feststehen, dass bei diesem Tape nichts zu holen ist und selbst diejenigen unter euch, die es sich bestellen wollen, dürften es schwer haben, denn ich habe keinerlei Infos über dieses Projekt vorliegen. Letztendlich bin ich froh, dass dieses Machwerk nur auf 30 Stück limitiert ist, denn was hier abgeliefert wird, ist in meinen Augen unter aller Kanone und hat keine weitere Verbreitung verdient. Einen Punkt aus nostalgischen Gründen für die Nutzung eines Tapes, ansonsten: Bauer, bleib bei deinen Leisten!

1 /10

 

odium
27.01.2006