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Rezession im Hause Irminsul - stolz präsentiert man die neuesten Errungenschaften des Black Metal in Form von rüpelhaft
schlechten Acts wie Ansur oder Wedard, denen hier erst vor kurzem der Garaus gemacht wurde. Quantität geht vor Qualität,
fragwürdig knappe Limitierungen werden einer eventuellen Langlebigkeit des jeweiligen Releases vorgezogen. Nun
veröffentlicht Labelboss Taaken, kurz nach Bekanntwerden des ersten Wolfsschrei-Albums, eine aufwändig gestaltete
Mini-Scheibe. Ob dieser Schritt allerdings wirklich von Nöten war?
Die Regler der Klangschmiede Irminsul blieben nach Aufnahme der zweiten Seite des Debüts gleich einmal auf ihren
Positionen. Die gesamte Scheibe klingt wie ein Anhängsel der B-Seite-Sessions von "Feasting My Hatred", obwohl diese
drei Songs laut Beiblatt erst einige Monate später auf das Magnetband gebannt wurden. Nur: Selbst wenn sie sich ähnlich
anhören, heißt dies noch lange nicht, dass sie genauso gut sind - Tarnung und Täuschung sind hier omnipräsent und gehen
Hand in Hand dem Plattenende entgegen. Stumpfes Staubsauger-Gerödel wird geboten, das drei Klassen unter dem, was man
bisher von Wolfsschrei gewohnt war, wabert. Zusammenhänge sind dank ständiger Wiederholung der zwei bis drei verwendeten
Passagen durchaus auszumachen, aber ansonsten sieht es songtechnisch echt bitter aus. Das Schlagzeugspiel Taakens, das
bei "FMH" noch einigermaßen akzeptabel vonstatten ging, leckt hier an allen Enden, Spielfehler sind zur Genüge vorhanden.
Von dem schwachen Einsatz seiner Stimmbänder bin ich auch sehr enttäuscht, da er sehr wohl in der Lage ist, richtig
fieses Gekrächze von sich zu geben. Und über den Gitarreneinsatz möchte ich erst gar kein Wort verlieren. Alles
unterdurchschnittlich, alles austauschbar, alles keineswegs die wahre Schaffenskraft Taakens repräsentierend.
Schlimm, was da verewigt wurde. Wenn dieser Schnellschuss wegweisend wird, sehe ich schwarz für eine würdige Fortsetzung
von monumentalen Werken wie "...Wilde Kraft". |
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