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Damals, vor circa zwei Jahren, wurde die Plattenfirma-Landschaft um einen weiteren Verfechter der kleineren Sorte
erweitert. Einheit Produktionen streuten für ihr Neugeborenen-Alter ungewohnt viele Anzeigen quer durch den Papier-
und Netz-Garten, so überzeugt waren sie von ihrem einstigen Hauptschwerpunkt Ulvhedin. Die Schreiberschaft zog als
vagen Vergleich so ziemlich alle norwegischen Heiden-Horden her; von Einherjer über alte Enslaved, ja sogar dem
seligen Valfar soll man hier in vernünftiger Art und Weise huldigen... groteske Sticheleien lasse ich hierzu mal
außen vor. Wären auch angesichts der doch recht soliden Selbstbeschenkung zum zehnjährigen Jubiläum etwas
unangebracht.
Bei vollkommener Ausblendung des promotionellen Geseiers steigen aus den Boxen wohl durchdachte Stücke heraus,
deren Unterhaltungswert stets im oberen Drittel liegt. Die verwendeten Utensilien unterscheiden sich dabei kaum von
anderen Hammerschwingern: Ein ansprechendes Riff-Paket, das aus melancholischen, kämpferischen,
schwarzmetallisch-rasenden Riffs mit einer kleinen Prise Thrash, unauffälliger Beckenbegleitung, einem
abwechslungsreichen, passabel dargebotenen Vocal-Programm sowie ab und an vorkommenden synthetischen
Hintergrundaktionen. In diesen Bereichen schlagen sich die Vier gut, hörenswerte Momente sind in jedem Lied
anzutreffen. "Element Of Sorrow" vereint das musikalische Repertoire der Band am besten, binnen fünf Minuten
bekommt man einen guten Einblick in die Klangwelt des Quartetts. Lediglich den Soli mangelt es an der nötigen
Existenzberechtigung, da sie nervend und deplatziert zugleich wirken. Zudem sollten künftig sampleartige Ausschnitte
wie "Gnipahellir" weggelassen werden. Lieber sieben vollwertige Lieder als ein zusätzlicher Ausschnitt aus einem
(kommenden?) Stück.
"Pagan Manifest" ist ein durchaus anhörbares Album, das mit vielen guten Ideen versehen wurde. Um aber endgültig in
der obersten Liga mitspielen zu können, bedarf es noch einiger Feinarbeit. Man darf diesbezüglich wieder warten,
denn die Nordlichter sind nicht dafür bekannt, sich überhastet an die Arbeit zu machen - es ist erst dann fertig,
wenn es fertig ist. |
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