SURRENDER OF DIVINITY

Manifest Blasphemy: The Abortion... (CD 2006)


Aus dem fernen Malaysia kommt Surrender Of Divinity, um uns mit rohem Black Metal den jeweiligen Tageszeitpunkt zu verübeln. Da es Leute gibt, die sich aufgrund eines neuen Outputs dieser Band unten herum wieder sauber machen müssen, war ich gespannt, was die Asiaten so zu bieten haben. Um dem Ganzen eine bildhafte Beschreibung zukommen zu lassen, stelle sich der geneigte Leser bitte folgende Situation vor: Ostersonntag, 8:30 Uhr morgens irgendwo in einer erzkatholischen Gegend. Von einer erhobenen Kanzel in einem vollbesetzten Gotteshaus beobachten wir, wie während der Andacht eine Horde wütender Höllenbewohner, irgendwo zwischen mutierter Gremlin, Critter und Alien den Tempel der Schwächlinge einnimmt und ohne zu zögern ein munteres Schlachtfest beginnt. Da werden Schädel zermalmt, Hälse gebrochen und menschliche Körper mit grotesken Instrumenten durchlöchert. Brustkörbe dienen als Trampolin, Krallen zerreißen in Windeseile Kleinkinder. Danach machen sich die nimmermüden Dämonen über das noch warme, zuckende Frischfleisch her und diverse Körperöffnungen werden penetriert, bis diese zu glühen beginnen. Eine Komödie aus jammervollem Geschrei und wutentbranntem Blutrausch, bei der wir nicht umhin kommen, frenetisch Beifall zu klatschen und von den oberen Rängen aus eine Hilfestellung bei der Findung von noch lebendem christlichem Abschaum zu geben.
Surrender Of Divinity hat es auf ihrem zweiten Album geschafft, sich ein wenig mehr vom rumpeligen Kellersound zu verabschieden und schafft ein ansprechendes schwarzmetallenes Klangbild. In größtenteils mehr als siebenminütigen Stücken wird die von Melmoth ins Feld geführte Theorie ad absurdum geführt, dass man klimatisch gesehen norwegische Verhältnisse braucht, um fies zu klingen. Die rostigen Sägen der Saitenhobler martern das Fleisch vorzüglich und kommen in allen Tempi druckvoll und facettenreich rüber. Zwar ist die Einführung des Schlagzeugers etwas unvorteilhaft, in Summe betrachtet wird aber auch in Asien köstlich auf den Busch geklopft und man quillt mit einem old schooligen Charme dreckig aus den Boxen. Der Keifling und Quäler der vier tiefen Saiten gibt dem dämonischen Soundgewand eine adäquate Stimme und manifestiert die diabolischen Eckparameter der Schlag- und Gitarrenfraktion.
Für all diejenigen unter uns, die einer gehörigen Portion gehobener Kellerqualität wohlwollend gegenüber stehen, ist dieses Album eine lohnende Anschaffung. Hoffen wir, dass Surrender Of Divinity irgendwann einmal in Europe die Bühnen unsicher machen und wir uns von der Wahrhaftigkeit des vertonten asiatischen Satanismus überzeugen können. Einen kleinen Vorgeschmack haben die Herren bereits auf dieser CD verewigt.

6.5 /10

Official Website

From Beyond Productions

 

Sir ChristCrusher
31.05.2006


Redaktionsbewertung:
Erik 5 Sir ChristCrusher 6.5
Gesamtdurchschnitt: 5.8