NEITHAN

Worlds Of Suicide (Demo 2006)


Die Zahl der Suizidgefährdeten steigt und steigt und steigt. Immer mehr Pistolenläufe richten sich auf von Selbsthass und Enttäuschung zerfressene Köpfe und auch das Seil weicht immer mehr von seinem eigentlichen Gebrauch ab; dient lediglich dazu, der leidenden Seele die Luft zu entziehen. Allerdings gibt es auch gewisse Personen, die direkt auf der Schwelle zwischen Leben und Tod stehen, die wohl keine Entscheidung treffen wollen und sich lieber mit dem süßlichen Gedanken des Selbstmords zufrieden geben. Zwei dieser geplagten Lebenszustände dürften wohl Doc No und Void von Neithan darstellen. Wie soll es anders sein, man wählt einen recht einfallslosen, doch anscheinend vom Konzept her passenden CD-Titel aus und vertont ihn bis die Schlagadern platzen. Daraufhin drückt man dem zusammengebrauten Stoff den Banner Suicide Black Metal auf die Brust und fertig ist das lebensverneinende Elixier.
Nur schade, dass man sich nicht sonderlich professionell bei der ganzen Sache anstellt. Es tauchen zwar immer wieder recht düstere und wirklich bedrückende Akustikpassagen auf, dennoch sind diese nur sehr spärlich verteilt. Eher dominant und somit in den Vordergrund tretend ist das Schlagwerk bzw. das von Menschenhand programmierte Trommel-Programm. Doch so richtig nach Black Metal klingt das alles nicht. Hier und da immer mal wieder, na gut, der Gesang ist auch von schwarzmetallischer Natur, aber diese Spielweise ist einfach nicht das Gelbe vom Ei. Stellenweise erscheinen mir Neithan für solchen Selbstmord-Metal doch etwas zu "melodisch" und auch, wenn das nur aufgesetzte Freude wäre, die dann sofort von monotonem Riffing eingesogen und erstickt werden würde; diese Monotonie ist einfach nicht vorhanden. Mit der Zeit geht einem das Wort "Suicide" auch auf die Nerven, denn es kommt wirklich mehr als genug vor, als wenn es nicht schon reichen würde, dass es schon ein Drittel des Albumtitels in Anspruch nimmt, nein, im Inneren findet es erst richtig seine (überflüssige) Verwendung.
Trotzdem gibt es neben den im Überschuss vorhandenen Negativpunkten auch kleine "Lichtblicke", die Neithan vor einer extrem schlechten Wertung bewahren. Denn es sei nochmals erwähnt: Mit der Akustikgitarre können Neithan umgehen und ich würde dazu raten, solche Akustikpassagen in vor Trauer, Hass und Selbstzerstörungsdrang triefende Riffs zu transferieren. Wenn man dann noch einen fleischigen Drummer hinzuziehen würde, könnte das ganz neue und vielleicht auch unerwartete Horizonte öffnen.

3 /10

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Frostkrieg
04.06.2006


Redaktionsbewertung:
azaghal 1 Laeknishendr 3
Frostkrieg 3
Gesamtdurchschnitt: 2.3