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Im Jahre 1993 formte ein gewisser Gidim Xul das Projekt Sworn, welches alsbald in Neetzach umgetauft wurde. Zwei
Jahre darauf folgte das Demo "Pinseltronen", danach war eine ganze Zeit lang Funkstille, in welcher das Demo einen
gewissen Kultstatus erreichte. Zehn Jahre später scharte Gidim Xul ein neues Line-Up um sich, und geizte dabei auch
nicht mit Prominenz. So führte es Carpathian Forests Bassmonster Vrangsinn genauso in die Reihen von Neetzach wie
den ehemals bei Orcustus und Gorgoroth aktiven Dirge Rep. Das Demo bekam eine Neuauflage und man verbarrikadierte
sich in finsteren Räumlichkeiten, um neue Schandtaten zu vollbringen.
Das Warten hat ein Ende, denn mit "True Servants Of Satan" kommt ein primitiver Klumpen satanischer Schwarzkunst
aus dem hohen Norden direkt in die heimischen Plattenteller. Das Album zeigt sich trotz der angesprochenen
Primitivität angenehm variabel, aber in jedweder Situation durchweg von Dunkelheit durchzogen. Größtenteils
midtempolastig römern Neetzach durch ihre Tracks, aber auch die bleischweren Lavaelemente blubbern bösartig aus den
Lautsprechern und verbreiten einen Höllenspaß. Gewehrsalven und Bombenexplosionen garnieren die Klangkunst der
Norweger und bringen weitere Punkte auf der nach oben offenen Richterskala. Die Riffs sind stimmig und gehen, wie
bei "The Glorious Days Are Over", richtig ins Ohr. Dabei ging die Produktion sauber zu Werke und manifestierte alle
Klangelemente in passender Art und Weise. Das Schlagwerk ist angenehm rumpelig im Stile älterer Gorgoroth, nicht
wirklich aufdringlich zaubert es einen angenehm akzentuierenden Hintergrund. Gitarristisch scheinen die Stammbands
ein wenig durch, jedoch besitzt jedes Stück einen individuellen Charme, welcher das Album abwechslungsreich
gestaltet. Einzig und allein das vom '95er Demo übernommene Stück will mir nicht so recht gefallen. Womöglich weil
es in seiner Struktur eher den Standards entspricht, wohingegen sich die anderen eher frei und ungezwungen anfühlen
und mit überraschenden Wendungen aufwarten können. Der lyrische Grundtenor ist wie zu erwarten dem Gehörnten
zugedacht und kommt keineswegs kitschig daher. Ein Fakt, der wohl auch den ekligen, fast schon gekotzten Vocals
zuzuschreiben ist.
Was hängen bleibt, ist eine feine Kollektion satanischer Klangkunst, die das Potential hat, sich in das Hirn zu
fressen, die dennoch entspannt genug daher kommt, dass man sie auch nebenbei laufen lassen kann. Freunde
satanischen Terrors, die auch mal eine dreiviertel Stunde ohne Blastbeats aushalten können, sind bei diesem Album
genau richtig. |
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