A.I.D.S.

Syndrome Of The End Approaching (LP 2006)


Es war natürlich nur eine Frage der Zeit, bis dieser Bandname mal dran wäre. Das macht ihn natürlich nicht weniger albern und schon deshalb hätte ich nicht wenig Lust, den Verantwortlichen dafür verbal unangespitzt in den Boden zu rammen.
Schließlich gäbe es dafür auch abseits schlichter Nomenklaturfragen mehr als nur einen Grund. So könnte man "Syndrome Of The End Approaching" vorwerfen, beispielsweise bei "Command To Serve" mit superschlappem Black'n'Roll zu nerven. Oder ich könnte mich darüber beschweren, dass das Album zu oft in stumpfes Gerödel verfällt, dem es zu allem Überfluss sowohl an guten Riffs als auch an der nötigen Energie mangelt. Und natürlich könnte ich an dieser Stelle die Prinzen zitieren, die einst festgestellt haben: "Das ist alles nur geklaut". Bedient hat man sich dabei aller möglichen Quellen, wobei das Hauptaugenmerk eindeutig auf den Achtzigern lag. Sonderlich wählerisch war das Projekt dabei jedoch nicht, was dazu führt, dass die Scheibe sehr inhomogen wirkt. Wohin genau A.I.D.S. wollen, ist nach dem Hören von "Syndrome Of The End Approaching" jedenfalls reichlich unklar.
Doch trotz aller Kritik muss ich sagen: irgendwas hat das Album. Während man noch überlegt, wie man die Band am geschmeidigsten in die Pfanne haut, ertappt man sich dabei, dass einem eine Passage gefällt. Sicher, insgesamt ist A.I.D.S. weit von großartig entfernt, aber immerhin gibt es hier und da ein paar Lichtblicke. So hat man einige wirklich eigenartige Samples eingebaut, die zumindest die Frage aufwerfen, wo der Verantwortliche seine Drogen kauft. Und dann wäre das schleifende "Paranoia And Fevers In Sodom" zu nennen, das phasenweise wirklich mächtig klingt. Oder das epische "Calling Of Hounds", welches deutlich von den langsameren "Blood Fire Death"-Kompositionen beeinflusst wurde.
So bleibt am Ende ein Album, das bei allem Gemecker besser ist als der erste Eindruck und das zudem durchaus authentisch wirkt. Wenn man sich in Zukunft auf seine Stärken besinnt und außerdem fleißig an den Arrangements arbeitet, dann könnte aus A.I.D.S. durchaus mal etwas werden.

5 /10

Serpens Caput Productions

 

Erik
26.07.2006