HOMSELVAREG

HomSelvareg (CD 2006)


"Italic Warhead Black Metal" - überflüssige neue Subsubsubgenres werden in der Tat viel lustiger, wenn sie sprachlich fehlerhaft daherkommen - da unterstreicht die absurde wörtliche Bedeutung wunderbar die Absurdität des Schubladenerfindens. Wirklich Neues erwartet hinter all den Namen sowieso niemand mehr, und so liefern denn auch HomSelvareg recht gewöhnlichen Black Metal, der in diesem Falle irgendwo zwischen Schweden und Norwegen zu Hause ist.
Halbwegs gekonnt umgesetzt ist das Ganze immerhin, die Produktion ist kraftvoll, allerdings etwas verwaschen; aber damit kann man problemlos leben. Doch haben die "Italiker" mit einem weit verbreiteten Problem zu kämpfen: allgemeiner Belanglosigkeit. Die Kreativität, die in das Erfinden einer neuen Eine-Band-Nische ging, hätten die Jungs lieber in die Musik investieren sollen, denn die hätte die eine oder andere Idee dringend nötig. "HomSelvareg" ist über weite Strecken schlicht langweilige Dutzendware, deren Existenzberechtigung sich mir nicht recht erschließen möchte. Vor allem die schnellen Abschnitte (und die überwiegen!) wirken, als solle das Tempo fehlende Inspiration ersetzen; das Phänomen dürfte von neueren Marduk-Alben nur allzu bekannt sein.
Dass HomSelvareg hier dennoch mehr als ein oder zwei Trostpunkte erhalten werden, liegt daran, dass sich in all das nichtssagende Gerödel doch ein paar Ideen eingeschlichen haben. So endet etwa "Nelle Alpi" mit einem recht hörbaren Riff, und "La Caccia" überrascht mit einer originellen rhythmischen Lösung im Mittelteil. In Form von "Ascesa" hat man gar einen veritablen Höhepunkt im Programm, der mit einer großartigen Variation des Hauptriffs das Album in herzzerreißender Melancholie enden lässt. Natürlich machen derlei Momente "HomSelvareg" nicht zu einem großartigen Album. Aber sie kündigen von einem gewissen Potential, das in der Truppe steckt. Ob dieses jemals abgerufen wird, steht auf einem anderen Blatt. Doch ich werde die Italiener im Auge behalten, auch wenn die Endnote unter diesen Zeilen für sich betrachtet eine andere Sprache spricht.

5 /10

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Erik
02.08.2006