DOM DRACUL

Attack On The Crucified (Digi-Pak CD 2006)


Satan, Satan, Satan, Satan, Satan, Saaaaaaaattttttaaaaaaannnnnn666uuuarrrgghhhhh!!!! Meine Güte, na hoffentlich bekomme ich da heute keine Albträume. Die Jungs aus Schweden scheinen auf jeden Fall einen Endorsementvertrag mit dem Gehörnten gemacht zu haben, denn so inflationär wie der Name des Meister hier verwendet wird, das geht auf keine Kuh-(oder eher Ziegen?)haut. Hätte ich mir als pubertierender 15-Jähriger wohl noch ein Loch in den Bauch über solch finstere "Lyrik" im Namen des Deibels gefreut, so muss ich nun feststellen, dass mir doch das ein oder anderen Lächeln über das Gesicht huscht. Verdammt, ich bin erwachsen geworden.
Dummerweise kann ich der Band daraus aber nicht einmal einen Strick drehen, gefällt mir deren musikalisches Schaffen dafür doch zu sehr. Denn so altbacken wie die lyrischen Ergüsse, so sentimental und nostalgisch klingt auch die Musik, und das meine ich keineswegs negativ, im Gegenteil. Bereits der Sound dieses Tapes gibt einem das Gefühl, hier keine Veröffentlichung aus dem Jahre 2006 vor sich liegen zu haben, sondern ein altes Tape, was man beim Stöbern auf dem Dachboden gefunden, damals noch von den großen Kumpels feierlich in die Hand gedrückt bekommen hat und welches durch das unendliche Hören schon ganz abgenutzt klingt. Old School as fuck würden Freunde des gepflegten Anglizismus nun schreien und den letzten Nagel ans Kreuz damit wohl perfekt auf den Kopf treffen. Die Drums rumpeln schön im Hintergrund; so richtig zwischen Toms und Snare kann man zwar nicht unterscheiden, spielt aber keine Rolle, denn mit den schön sägenden Gitarren kombiniert klingt das einfach authentisch und vor allem geil. Die Stimme bietet kaum Abwechslung, die ist allerdings auch nicht von Nöten, da sie mit ihrem kehligen Kreischen auch schon für mehr als genug wohlige Schauer sorgt.
Wer nun das Gefühl hat, die Band würde sich auf die sogenannte zweite Welle des norwegischen Black Metal berufen und vielleicht wie ein Darkthrone-Clone klingen, der irrt sich ganz gewaltig. Vieeeeel weiter wird das Rad der Geschichte zurück gedreht. Ich werfe einfach mal Bathory, ein wenig uralte Mayhem und Sarcofago in den Raum, womit - zumindest für Menschen, die bereits vollkommen strafmündig sind - klar sein dürfte, dass dies hier keineswegs Black Metal ist, wie ihn der große Teil des Pöbels heute kennt. Nein, das hier ist schmutzig. Verschmutzt durch einen großen Schuss dunklen Rock'n Rolls, der die Lieder voran treibt, der ihnen Schwung gibt, der einfach Spaß macht (au weia, und das bei soviel Satan). Songs wie "From Dark Evil" oder "Under Black Skies" sind einfach nur geiler Rumpelrock im Black Metal-Gewand, wie man ihn heutzutage vielleicht noch von Bands wie Nocturnal oder Bestial Mockery zu hören bekommt.
Darum lasst euch nicht lange bitten, der Gehörnte lädt zum Tanz, also schnell die dreckigen Kutten aus'm Schrank holen, lecker Bierchen auf und ab geht die Party! SAAAAAAAAATTTTAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAANNNNNNNNNNN!!!!

7.5 /10

Blasphemous Underground

 

odium
24.09.2006


Redaktionsbewertung:
Erik 5 odium 7.5
Herr B. 6.5
Gesamtdurchschnitt: 6.3