SYCRONOMICA

Gate (CD 2006)


Wer immer schon einmal wissen wollte, wie ein Hybrid aus Hammerfall und Old Man's Child klingt, sollte sich oben genanntes Album besorgen. Denn bereits nach dem ersten Hören fällt auf, dass diese Truppe im Vorprogramm von beiden Szeneveteranen recht gut den Warm-Up-Act machen könnte. Was mich zu der gruseligen Wortschöpfung des Blackened Power Metals bringt, einer scheinbar passenden, wenn auch Schauder verursachenden Stilbezeichnung der Arbeit von Sycronomica.
Produziert ist das Ganze sauber und klar wie ein Wasserfall im Regenwald. Auch die Farben dieser Vegetationszone passen irgendwie verstörend gut zu den herrschenden Klangfarben in Sycronomicas Album "Gate". Die extreme Zukleisterung mit Keyboardflächen und Synthieelementen aller Art ist der wichtigste Eckpfeiler des Albums. Man findet neben dem altbekannten Piano auch eine ziemlich stark nach ungarischem Tanz klingende Violine und viel wüstes Geklimper. Sogar an ein orchestrales Zwischenstück, untermalt von choralartigem Gesang wurde gedacht. Die Einsätze der restlichen Musiker, z.B. bei "Von Ende und Anfang" reißt einiges wieder heraus, da diese ab und zu recht vehement daher kommen und aus der flächigen Tastenlethargie reißen können. Vor allem der Schlagzeuger scheint gut gefrühstückt zu haben und beschert dem gesamten Album, sofern er denn ordentlich zum Zuge kommt, eine hektische Betriebsamkeit. Auch die Saitenschänder geben sich Mühe, gegen den Strom aus Tasten anzukommen. Der Grundton ist jedoch leider recht simpel geraten, und so kann man keine wirklich interessanten Strukturen ausmachen. Der Sänger macht eigentlich einen recht guten Job und erinnert bei den deutschen Texten, ab und zu mal (in Grenzen) an Eisregen. Zumindest ich wartete auf Textpassagen wie "...wirst du bluten wie ein Schwein!!!". Naja, die Enttäuschung darüber, dass diese nicht kamen, kann man sich sicherlich vorstellen, denn auch die Lyrics kommen, deutsch und englisch, recht dröge aus den Boxen. Der Sänger kommt dennoch recht grimmig daher und presst die Vocals vernünftig in sein Mikrofon.
Im Nachhinein bleibt jedoch der fade Beigeschmack von überschwänglichem und nervigem Tastengekloppe, welches den Drang zum Skip-Schalter immer stärker werden lässt. Wer jedoch einer solchen Verbindung etwas abgewinnen kann und durch das Tor gehen möchte, bitte schön. I mog nimmi.

3 /10

Official Website

Armageddon Music

 

Sir ChristCrusher
18.10.2006


Redaktionsbewertung:
Erik 2 Sir ChristCrusher 3
Gesamtdurchschnitt: 2.5