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Wer immer schon einmal wissen wollte, wie ein Hybrid aus Hammerfall und Old Man's Child klingt, sollte sich oben
genanntes Album besorgen. Denn bereits nach dem ersten Hören fällt auf, dass diese Truppe im Vorprogramm von beiden
Szeneveteranen recht gut den Warm-Up-Act machen könnte. Was mich zu der gruseligen Wortschöpfung des Blackened
Power Metals bringt, einer scheinbar passenden, wenn auch Schauder verursachenden Stilbezeichnung der Arbeit von
Sycronomica.
Produziert ist das Ganze sauber und klar wie ein Wasserfall im Regenwald. Auch die Farben dieser Vegetationszone
passen irgendwie verstörend gut zu den herrschenden Klangfarben in Sycronomicas Album "Gate". Die extreme
Zukleisterung mit Keyboardflächen und Synthieelementen aller Art ist der wichtigste Eckpfeiler des Albums. Man
findet neben dem altbekannten Piano auch eine ziemlich stark nach ungarischem Tanz klingende Violine und viel
wüstes Geklimper. Sogar an ein orchestrales Zwischenstück, untermalt von choralartigem Gesang wurde gedacht. Die
Einsätze der restlichen Musiker, z.B. bei "Von Ende und Anfang" reißt einiges wieder heraus, da diese ab und zu
recht vehement daher kommen und aus der flächigen Tastenlethargie reißen können. Vor allem der Schlagzeuger scheint
gut gefrühstückt zu haben und beschert dem gesamten Album, sofern er denn ordentlich zum Zuge kommt, eine hektische
Betriebsamkeit. Auch die Saitenschänder geben sich Mühe, gegen den Strom aus Tasten anzukommen. Der Grundton ist
jedoch leider recht simpel geraten, und so kann man keine wirklich interessanten Strukturen ausmachen. Der Sänger
macht eigentlich einen recht guten Job und erinnert bei den deutschen Texten, ab und zu mal (in Grenzen) an
Eisregen. Zumindest ich wartete auf Textpassagen wie "...wirst du bluten wie ein Schwein!!!". Naja, die Enttäuschung
darüber, dass diese nicht kamen, kann man sich sicherlich vorstellen, denn auch die Lyrics kommen, deutsch und
englisch, recht dröge aus den Boxen. Der Sänger kommt dennoch recht grimmig daher und presst die Vocals vernünftig
in sein Mikrofon.
Im Nachhinein bleibt jedoch der fade Beigeschmack von überschwänglichem und nervigem Tastengekloppe, welches den
Drang zum Skip-Schalter immer stärker werden lässt. Wer jedoch einer solchen Verbindung etwas abgewinnen kann und
durch das Tor gehen möchte, bitte schön. I mog nimmi. |
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