SVARROGH

Kukeri (CD 2006)


"Bulgarian Bitov Black Metal", das klingt ja eigentlich ganz interessant und sogar halbwegs originell. Black Metal mit Elementen aus der Folklore Bulgariens ist mir jedenfalls noch nie untergekommen. Leider ist das Ganze am Ende dann aber bei weitem nicht so interessant wie zunächst erhofft, da Dimo Dimov in seiner Rolle als Alleinunterhalter ziemlich überfordert ist.
Das Hautproblem liegt gar nicht einmal so sehr an den Songs an sich, denn diese sind größtenteils sinnvoll strukturiert und auch recht abwechslungsreich gestaltet. Gut, Black Metal und Folk bilden noch nicht immer eine richtige Einheit und die wirklich langen Stücke auf "Kukeri" wirken schon etwas erzwungen beziehungsweise künstlich gestreckt, aber soweit wäre das alles zumindest noch im gelben Bereich - eine angemessene Umsetzung des Materials vorausgesetzt. Genau da liegt jedoch der Hund begraben: Egal ob Dimo nun schreit, grunzt oder normal singt, keine seiner Gesangsvarianten kann überzeugen. Während seine aggressiveren Versuche zu schwachbrüstig und ungefährlich wirken, klingt sein klarer Gesang manchmal ganz schön schief und insgesamt einfach zu unausgereift. Was ich außerdem nicht verstehe: Wenn Dimo doch bei Hatred Divine trommelt und das Schlagzeugspielen deshalb eigentlich beherrschen müsste, warum kommt dann bei Svarrogh ein Drumcomputer zum Einsatz? Der ist zwar ganz anständig programmiert, nervt aber aufgrund seines dünnen und sterilen Klanges dennoch nach kurzer Zeit. Überhaupt ist der Sound des Albums ein ziemlicher Störfaktor, da er von einem starken Homerecording-Charakter belastet ist (der von dem Drumcomputer freilich noch verstärkt wird) und sich mit den akustischen Instrumenten, denen naturgemäß ein warmer Grundcharakter innewohnt, nicht verträgt. Atmosphäre kann so nur sehr selten aufkommen.
Ein ganz hoffnungsloser Fall ist Svarrogh sicherlich nicht, aber der negative Eindruck überwiegt. Dafür, dass das bereits die dritte vollwertige Veröffentlichung des Projektes sein soll, ist "Kukeri" im Großen und Ganzen trotz einiger guter Ansätze ziemlich schwach.

3 /10

Official Website

Heavy Horses Records

 

Herr B.
01.11.2006


Redaktionsbewertung:
azaghal 2 Erik 2
Herr B. 3
Gesamtdurchschnitt: 2.3