UNLIGHT

Inferno (CD 2005)


Regelmäßige Leser dieser Seiten haben ohne Frage längst bemerkt, dass gut die Hälfte der Tätigkeit als Schreiberling darin besteht, aus dem schlichten Urteil "Album 'abcdef' von Band XYZ ist langweilig" einen umfassenden Text zu basteln, der möglichst nicht mit den Einlassungen zu "fedcba" von ZYX identisch ist. Um der Sturmflut des Mittelmaßes besser gerüstet entgegentreten zu können, habe ich mir professionelle Hilfe besorgt: "Sinn- und sachverwandte Wörter", der achte von zehn Dudenbänden wird mir helfen, Unlights "Inferno" zu charakterisieren. Schauen wir also mal nach, was die Hüter der deutschen Sprache zu den Themen 'langweilig', 'langweilen' und 'Langeweile' zu sagen haben.
Altbekannt schlägt Konrad vor, und ich bin geneigt ihm beizupflichten. "Inferno" bietet in der Tat nichts Neues. Sehr hausbacken geht die Band zu Werke, besonders der stumpfsinnige Thrash-Charakter vieler Lieder ist in seiner Berechenbarkeit und seinem Mangel an urwüchsiger Aggression sehr ermüdend. Gelegentlich (und wirklich nur gelegentlich) gelingt den Jungs zwar auch ein nettes BM-Riff, allerdings sorgen witzlose Power-Metal-Momente dafür, dass dies den Gesamteindruck nicht entscheidend aufhellen kann.
"Inferno" ist, um es kurz zu machen, ein
reizloses Album, bei dessen Konsum die Zeit wirklich lang wird, ja diese Dehnung nimmt beinahe relativistische Ausmaße an. Für Manche mag es ein Trost sein, dass die Scheibe recht nett produziert ist, zumindest wenn man charakterlosen 08/15-Allerwelts-Metal-Klang mag. Vergebliche Liebesmüh' ist es angesichts der öden Musik in jedem Fall. Nun ja, vielleicht können Unlight ja ein paar jugendliche metallische Allesfresser ansprechen, die alles für "total krass" halten, wo Black Metal draufsteht. Trostlos, meint Konrad. Ich nicke nur.

4 /10

Official Website

Heavy Horses Records

 

Erik
10.11.2006