LUCIFUGUM (Ukr)

Involtation (MC/CD 2006)


Es wird kaum jemanden geben, der behauptet, intensive Beschäftigung mit Musik könne nicht auch lehrreich sein. Allerdings gibt es sehr wohl Alben, in deren Fall diese Beschäftigung etwas zu lehrreich ist. "Involtation" beispielsweise hat mich gelehrt, dass eine Band auch nach zwölf Jahren und unzähligen Veröffentlichungen einfach nur grottenschlecht sein kann - das hätte ich (vor allem in dieser Schärfe) nicht unbedingt wissen müssen.
Das Elend fängt schon bei der sogenannten Aufnahme an. Man stelle sich eine hoffnungslos übersteuerte Gitarre vor, der die Höhen gekappt wurden. Rein technisch bedeutet das wohl eine unpassende Kombination aus Effektgerät am Anschlag und billiger Soundkarte, einen richtigen Verstärker hat der Sechssaiter auf diesem Album jedenfalls nie auch nur von Weitem gesehen. Das Ergebnis ist flach, höhenlastig und so nervtötend, dass das Schlagzeug, welches den ebenso klassischen wie unschönen Vergleich mit der Keksdose mit neuem Leben erfüllt, kaum noch negativ auffällt.
Womit wir auch schon beim eigentlichen Problem wären: "Involtation" klingt so schlecht, dass man die Scheibe beim besten Willen nicht am Stück durchhören kann. Und ich habe wirklich alles probiert! Nur auf die Musik konzentrieren, als Hintergrundbeschallung beim Abwasch, nebenbei beim Treffen mit Freunden (die BM durchaus mögen) - allein, alles vergebens. Spätestens beim vierten Lied ist Schluss mit lustig, entweder tun mir dann die Ohren weh oder die Gäste beschweren sich. Zum allgemeinen Unbehagen dürfte auch beitragen, dass die "Musik" an sich - mit Verlaub - einfach nur Scheiße ist, wie ich nach zahllosen schmerzhaften Selbstversuchen mit gutem Gewissen konstatieren kann. Was da durch die Gegend gerödelt wird, ist mindestens genauso schwer zu beschreiben wie die durch Abwesenheit glänzende Produktion. Die gnadenlos das Trommelfell malträtierende Gitarre und das unkoordiniert polternde Schlagzeug passen ebenso selten zusammen wie die eine "Idee" zur nächsten. Dass jene "Ideen" auch an und für sich nichts taugen, versteht sich von selbst. Gelegentlich kommt es mir so vor, als seien hier einfach ein paar - um es möglichst positiv zu sagen - äußerst anstrengende Instrumentalspuren übereinandergelegt worden, die zumindest zum Zeitpunkt ihrer jeweiligen Aufnahme nichts miteinander zu tun hatten. Noch nicht einmal ein paar Lichtblicke gönnen uns Lucifugum, ein paar Momente, in denen man sich der Illusion hingeben könnte, dass diese Band vielleicht doch einen Funken Talent hätte. Nichts dergleichen. Einfach nur Krachsalat.

0 /10

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Erik
15.02.2007