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Ohne jegliche Infos über den Werdegang sowie über bisherige Veröffentlichungen der Schweizer, flatterte mir dieser
Tage "Endzeit" in den Briefkasten. Nun gut, die Homepage von Blutmond gibt Aufschluss. So reichen die Wurzeln der
Formation bis ins Jahr 2002 zurück und neben dem nun vorliegenden Debüt, erschien bereits im Jahr 2005 das Demo
"Irgendwo dazwischen".
Der Drumcomputer, der noch auf dem Demo Verwendung fand, wurde zwischenzeitlich gegen einen Schlagzeuger aus Fleisch
und Blut ausgetauscht. Und dieser kann sich durchaus hören lassen, kommt doch gerade das abwechslungsreiche
Schlagzeugspiel in der ansonsten zwiespältigen Produktion gut zur Geltung. Zwiespältig deshalb, weil die Gitarren
einerseits während der Uptempo-Parts angenehm rauh durch die Boxen wabern und es auch während der vereinzelt
eingeflochten cleanen Passagen keine Beanstandungen gibt, andererseits aber bei Breaks jegliche Wucht hinter der
Saitenfraktion fehlt und somit die Wirkung selbiger völlig verpufft. Da weiß die Musik schon eher zu gefallen. Denn
der permanent zwischen schleppenden und rasenden Geschwindigkeitsregionen pendelnde Black Metal von Blutmond kommt,
bis auf das in meinen Augen völlig beliebig klingende reine Akustik-Stück "Folglich...", ohne nennenswerte Ausfälle
daher und hält einige nette Momente bereit. Besonders denke ich da an "Nebelmeer", das mich auf ganzer Linie
überzeugt. Hier zeigen Blutmond ihr gesamtes Potential und hauen im neunminütigen Verlauf einige sehr gelungene
Gitarrenmelodien heraus, denen ich mich nur schwerlich entziehen kann.
Insgesamt also ein durchaus hörenswerter Erstling, der nur an einer einzigen Tatsache krankt. Ich werde nämlich
einfach den Eindruck nicht los, dass die Stücke fast alle nach dem selben Schema komponiert sind. Somit leidet
natürlich der Wiedererkennungswert deutlich und es stellen sich schon nach einiger Hörzeit Abnutzungserscheinungen
ein. |
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