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Lord Belial mag ich. Natürlich werden die Herren niemals ein zweites "Enter The Moonlight Gate" zuwege bringen.
Und auf eine so wunderschöne Kitschballade wie "Lamia" können wir wohl ewig warten. Aber der gediegene, von
Spöttern auch lahmarschig genannte Stil der Schweden seit "The Seal Of Belial" hat was.
Mittlerweile ist die Band in dieser neuen Ausrichtung bei Album Nummer drei angekommen, und wer die letzten
beiden Scheiben mochte, dürfte auch an "Revelation" Gefallen finden, haben Lord Belial doch wiederum auf
tiefgreifende Veränderungen verzichtet. Noch nicht mal an den Reglern im Studio scheint man gedreht zu haben,
2007 klingt Familie Backelin genauso weichgespült wie auf den beiden Vorgängern. Wobei das nicht mal sonderlich
negativ gemeint ist, die zahme Produktion passt durchaus zu den gefälligen Stücken, die mit ganzen
Wagenladungen schwedischer Melodien aufwarten und deren einzig wirklich aggressives Element der Gesang ist.
Ganz ehrlich, zwischen all den Kellerrumpelcombos, die man tagein, tagaus hören muss, ist sowas eine
willkommene Abwechslung. Wenn das bisher Geschriebene dennoch etwas ironisch-distanziert klingt, so deshalb,
weil ich mit "Revelation" nicht ganz so glücklich bin wie mit den Vorgängern. Erstens ist den Schweden für
meinen Geschmack diesmal kein richtiger Überhit gelungen, und zweitens wäre ein klitzekleines bisschen
Veränderung doch wirklich nicht sooooo schlimm. Zwar gibt es in Form von Klargesang bei "Gateway To Oblivion"
etwas Neues zu bestaunen, doch das ist nicht die Sorte Entwicklung, die mir schmeckt. Das Heavy-Metal-Geheule
drückt das so schon seichte Stück nämlich vollends in Richtung Eurovision, kostet die Band einige Sympathien
und gibt den Ausschlag für eine Bewertung im nicht mehr ganz so grünen Bereich. |
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