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Nachdem mich erst vor kurzem die aus Italien stammenden Obscure Devotion mit ihrem arg durchschnittlichen
Material alles andere als begeistern konnten, hatte ich zugegebenermaßen die leise Befürchtung, dass es sich
mit ihren Landsmännern von Kult ähnlich verhalten könnte. Denn eben jener Bandname in Verbindung mit dem
Albumtitel "Winds Of War" deutet die Marschrichtung ja schon mehr als deutlich an - hier wird den frühen
Neunzigern ohne Kompromisse gehuldigt.
Umso überraschter war ich dann aber, als nach dem kurzen Intro die ersten Klänge des Titelsongs ertönten und
gleich klarstellten, dass ich es hier nicht mit der x-ten gesichtslosen Kapelle zu tun habe. Nein, denn zu
abwechslungsreich und auch eingängig ist das hier Dargebotene, als dass es einfach an mir vorbeirauschen könnte.
So wird dann auch im Verlauf dieses Debüts die gesamte Palette bekannter Stilmittel benutzt - man präsentiert
sich mal episch, dann wieder treibend und zuweilen sogar straight nach vorne rockend. Ein zusätzlicher Pluspunkt
ist der Herr hinter dem Mikro. Zwar gehört Bloodtide sicher nicht zu den variabelsten Vokalisten des Genres,
doch besitzt seine Stimme eine Räudigkeit, die wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge zu Kult passt.
Bleibt als Fazit ein mehr als ordentlicher Einstand, der mich gespannt auf zukünftige Veröffentlichungen
blicken lässt. |
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