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Ein Projektname wie "Licht erlischt...", Liedtitel wie "An Aimless Lifetime" oder "Ein letzter steiniger Weg",
ein schlichtes s/w Cover mit Naturmotiven... das klingt und sieht mir alles verdächtig nach vertonter
Lebensverneinung aus. Und wie der Inhalt dieses sympathisch-spartanisch aufgemachten Demos beweist, bestätigt
sich meine Vermutung. Doch halt, wer jetzt in Erwartung der tausendsten schlechten Burzum-Kopie bereits
Reißaus nehmen will, dem rate ich, einzuhalten. Denn auch wenn "Licht erlischt..." das Genre nicht neu
erfindet, versteht sich Einzelkämpfer Niklas (u.a. Horn) dennoch ausgezeichnet darauf, mit den ihm zur
Verfügung stehenden, einfachen Mitteln die Art von Stimmung zu erzeugen, die zumindest bei mir runter geht
wie Öl.
Denn seien wir ehrlich, es gab schon so einige Bands/Projekte, die glaubten, aus einfachen Riffs und
Weltschmerz-Melodien sowie einer rauen Proberaum-Produktion mit einer ordentlichen Portion Hall etwas
musikalisch Wertvolles zusammenzubringen. Dem guten Niklas gelingt aber genau das scheinbar ohne größere
Probleme. So widmet er sich auf der A-Seite, schlicht "Bergmanden" betitelt, komplett den eher getragenen
Klängen, wobei er diese mit genau der Art von abgründigen Melodien garniert, die sich problemlos den Weg unter
jede Epidermis bahnen. Und zusammen mit dem martialisch-erhabenen Klangbild ergibt sich daraus eine sehr
ursprüngliche Atmosphäre, der zumindest ich mich nur schwer entziehen kann.
Doch "Licht erlischt..." versteht sich nicht nur auf vertonte Schwermut. So wird gleich zu Beginn von Seite B
"Pfade aus dem Leben" das Tempo zugunsten eines rauschenden Blastbeats angezogen, über dem ein frostiges Lead
thront, nur um dann aber gleich wieder in die Schwermut von "Bergmanden" zu verfallen. Stur die A-Seite
kopiert wird hier allerdings nicht, denn "Pfade..." zeigt sich insgesamt etwas variabler, spielt mehr mit den
Tempi und wirkt so, trotz des Titels, etwas "lebhafter".
Alles in allem bleibt dieses Demo aber ein erstaunlich gelungener Beweis dafür, dass schwermütiger Black Metal
auf Demo-Niveau nicht automatisch vertonte Langweile oder Zeitverschwendung bedeuten muss. Ich jedenfalls war
angenehm überrascht! |
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