HOMSELVAREG

Terremoto Promo MMVII (Promo 2007)


Vor gut einem Jahr hatten wir HomSelvareg an dieser Stelle zum ersten Mal am Wickel. Als völlig hoffnungslos konnte die Band damals zwar nicht bezeichnet werden, allerdings auch keinen derart positiven Eindruck erzeugen, als dass mich das Wissen um einen neuen Anlauf vor Spannung und Vorfreude um den Schlaf gebracht hätte. Eher erwartungsfrei also widme ich mich "Terremoto", vielleicht etwas gelangweilt von der Aussicht auf eine weitere Veröffentlichung aus der grauen Masse des Mittelmaßes; andererseits aber durchaus beeindruckt, dass es die Italiener trotz nicht nur lobender Worte im letzten Jahr wieder wissen wollen. Während ich noch überlege, ob das gesundes Selbstbewusstsein oder hoffnungslose Verblendung ist, scheppert nach kurzem Intro das erste richtige Lied durch die Boxen...
...und ich muss schon recht bald feststellen, dass es sich sehr wohl um Selbstbewusstein handeln kann, denn HomSelvareg haben sich mächtig gesteigert. Zuerst fällt auf, dass die Truppe ganz einfach spielerisch gereift ist. Klang vor allem das schnellere Material auf dem Vorgänger noch recht angestrengt, hat sich der Schlagzeuger mittlerweile zu einem richtigen Aktivposten gemausert, der die Italiener mit seinem intensiven Spiel hörbar beflügelt. Auch die Produktion ist nicht mehr so matschig und übersteuert. Es scheppert zwar ganz ordentlich, doch wirkt das Ganze sehr organisch, die Instrumente haben Luft zum Atmen. Aber am wichtigsten ist natürlich die Musik. HomSelvareg haben sich offensichtlich endlich für eine Marschrichtung entschieden, und die lautet Schweden. Da gibt es klassische Versatzstücke aus den Mittneunzigern, in der Hauptsache jedoch neuere Elchlandschule. Das mag anno 2007 nicht sonderlich originell sein, doch immerhin sind HomSelvareg für meinen Geschmack deutlich besser dabei als etwa Heresi oder Glorior Belli. Das Rezept dazu ist denkbar einfach: ein paar dezente Melodien, stellenweise beinahe originelles Schlagzeugspiel und jede Menge Energie, fertig ist eine kurzweilige (wenn auch leider nur sehr kurze) und in ihren besten Momenten gar mitreißende Veröffentlichung.
Das Einzige, was der Band jetzt noch fehlt, ist ein richtiger Übersong. Immerhin ist das Titelstück schon ziemlich nahe dran, und nach der deutlichen Steigerung traue ich HomSelvareg für die Zukunft einiges zu. Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, sollten die Italiener für ihren nächsten Streich eine halbwegs ordentliche Plattenfirma finden. Und auf diesen nächsten Streich werde ich dann sogar ein bisschen gespannt sein.

7 /10

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Erik
06.09.2007