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Muss man eine Band wie Eminenz wirklich noch vorstellen? 1989 gegründet und seitdem eigentlich stetig mehr oder
weniger auffällig im Underground aktiv, versorgen sie ihre Zuhörer durchgängig mit einem Mix aus Death und Black
Metal mit Keyboardbegleitung. Und auch auf diesem selbstbetitelten Werk bleiben sich die Erzgebirgler treu, man hört
eigentlich sofort, wer hier am Werk ist, ob man die Band nun mag oder nicht.
Ich persönlich gehöre in keine der beiden Kategorien, denn Eminenz fand ich seit jeher weder mitreißend noch wirklich
schwach. Und wer ist mal wieder an allem Schuld? Richtig, das Keyboard. Denn vom Tasteninstrument einmal abgesehen,
gefällt der Stil von Eminenz durchaus. Durch hämmerndes Drumming und fette Gitarren wird nämlich ein recht
attraktives Grundgerüst geschaffen. Dabei schwankt man immer zwischen frostigen Black-Metal-Riffs und druckvoller
Death-Metal-Klampferei und lässt ganz unauffällig mal hier und da ein paar traditionelle Heavy-Metal-Parts einfließen.
Veredelt wird das Ganze vom brutalen Gesang, der zwar mit dem hier vorliegenden Sound ein wenig kraftlos wirkt, an
sich aber wirklich gut und variabel ist, bietet Leviathan doch von Kreischen über Grunzen bis heiserem Schreien alles,
was ich als Freund extremer Klänge als angenehm empfinde.
Und so schafft die Band es, mit diesen Stilmitteln eine recht brutale und aggressive Atmosphäre aufzubauen, die man
sich durch den japanischen Kasten aber immer wieder versaut. Die Keys sind dabei zwar keineswegs laut, werden aber
immer wieder in meist langsameren Bahnen eingesetzt, welche, meiner Ansicht nach, durchaus auch ohne diese süßlichen
Melodien auskommen könnten. Als Intro wie in "Marduk" eingesetzt hat das Instrument durchaus seine Berechtigung, aber
innerhalb der Songs nimmt es diesen einfach die nötige Härte. Das kann aber durchaus an meiner Aversion gegen Keys
dieser Art liegen und auf einen anderen Hörer mystisch oder stimmungsvoll wirken.
Zum Schluss muss ich dann leider doch feststellen, dass ich mit Eminenz wohl nie so ganz warm werden werde. Auch
wenn einige Songabschnitte mir wirklich sehr zusagen, so ist es im Endeffekt halt doch das Keyboard, welches mich
dazu veranlasst, dem Album lediglich fünf Punkte zu geben. Fans der Band machen aber sicherlich nichts falsch, wenn
sie sich auch das neueste Werk zulegen! |
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