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Es ist nicht sonderlich sinnvoll, einen Klassiker wie "The Secrets Of The Black Arts" im Jahre 2007 wie ein
x-beliebiges Album kritisieren zu wollen. Deswegen will ich es gar nicht erst versuchen. Vielmehr will ich an dieser
Stelle auf die kürzlich erschienene Neuauflage der Scheibe eingehen, die sogar für Besitzer des Originals von
Interesse sein dürfte und eventuell gar Dark-Funeral-Ablehner bekehren könnte.
Die remasterte Version des Albums ist dabei natürlich nicht der Hauptgrund, sich auch das neue Digipak ins Regal zu
stellen. Sicher, anno 2007 klingt das Material etwas fetter, aber wirklich gefallen dürfte das wohl nur Leuten, die
nichts Besseres als den neumodischen Hang zum Überkomprimierten und Undynamischen kennen. Die Lieder sind letztendlich
immer noch die gleichen - ein paar unsterbliche Geschosse der Marke "The Dawn No More Rises" oder "Bloodfrozen",
deren einzige Mängel darin bestehen, dass die vorangegangene MCD noch mehr versprach und dass etwa gleichzeitig
"Nord..." veröffentlicht wurde. Setherials Debüt rotierte damals und rotiert heute noch viel öfter in meinem
CD-Spieler.
Interessant wird diese Wiederveröffentlichung durch die zweite CD. Diese beinhaltet eine frühere Aufnahme des Albums,
die in den legendären Unisound Studios eingehämmert wurde und aus mir unerfindlichen Gründen von der Band damals
verworfen wurde. Inhaltlich erkennt man diese frühere Version schon an der anderen Titelliste: Ein paar Stücke vom
späteren Album fehlen - kein Verlust, sagt der Zyniker in mir, schließlich klingen die Lieder sowieso alle gleich.
Wirklich begrüßenswert hingegen ist, dass auch das "Satanic Blood"-Cover der unerträglichen Von nicht auf CD 2 zu
finden ist. Wahrscheinlich hat sich Dan Swanö geweigert, so einen Schund in seinem Studio aufzunehmen. Mir persönlich
liegt dieses zu allem Unglück noch nicht mal ans Ende verbannte Stück Krach seit 1996 quer im Gehörgang und ich
empfinde es als wahren Segen, endlich eine Version des Albums ohne diesen Störenfried genießen zu können.
Doch auch darüber hinaus ist die Unisound-Version viel gelungener. Sie wirkt nicht so gnadenlos auf ICE getrimmt,
viel natürlicher und dadurch letztendlich atmosphärischer. Neben Von-Krach hat Herr Swanö es den Jungs damals
offenbar auch verboten, die Doublebass per Hand einzuspielen - dafür gebürt ihm ein zweites Dankeschön. Lobenswert
ebenso, dass die Gitarren sich nicht nur auf gleichförmiges Sägen beschränken. Immer wieder tritt die Leadgitarre
deutlich hervor und akzentuiert die Melodien, die sich auf der Abyss-Version nicht in diesem Maße entfalten können.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass "The Secrets Of The Black Arts" à la Unisound stärker in der Tradition der
MCD steht, während bei Peter Tägtgren aus dem letztendlich gleichen Material ein Album geformt wurde, das die
zukünftige Entwicklung von Dark Funeral hin zu sinnlosem Gedonner zumindest schon andeutete. |
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