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Die momentan beste polnische Band? Vor einer Woche hätte ich ohne zu zögern geantwortet, dass da nur Mgla in Frage
kämen. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Der Grund rotiert gerade in meinem CD-Spieler und hört auf den
wunderschönen Namen "Martwa Polska Jesien", den ich an dieser Stelle glücklicherwiese nicht aussprechen muss.
Furia, die Schöpfer dieses Titels, sind als Formation letztendlich baugleich mit MasseMord. Warum die selbe
Besetzung zwei Projekte braucht, ist mir nicht ganz klar, aber nach meinen Höreindrücken würde ich sagen, dass Furia
für die Ideen gegründet wurde, die für die Hauptband zu gut waren. Auf "M.P.J." jedenfalls gibt es nur gute Einfälle
zu genießen. Stilistisch lassen sich Furia nicht auf ein Vorbild festnageln. Hier ein entfernt norwegischer Moment,
dort eine nicht völlig unschwedische Melodie - man kann zwar einigen Details einen Verwandten zuordnen, doch
insgesamt klingt das Album vor allem nach Furia. Und dieser Name steht für mitreißenden, im wahren Wortsinne
melodischen Black Metal mit ein paar wenigen Anleihen aus dem Todesbereich; durchaus schnell, sogar rasend - aber
abwechslungsreich genug, um sehr dynamisch zu wirken. Neben dem mächtigen, kraftvoll-heiseren Gesang, der dank
Verwendung der polnischen Sprache noch besser klingt, sind es vor allem die Gitarren, die für Aha-Erlebnisse sorgen.
Bisweilen für BM-Verhältnisse sehr verspielt, liefern diese tatsächlich genügend Riffs und Melodien, um aus jedem
Stück ein kleines Juwel zu machen. Höhepunkte zu nennen, ist deshalb schlicht sinnlos: Sechs Hörer würden mit
einiger Wahrscheinlichkeit sechs verschiedene Lieblinge nennen. Mein persönlicher Favorit ist immer das Lied,
welches gerade läuft.
Da auch die Produktion nicht nur keinen Anlass zur Klage gibt, sondern in ihrer kraftvoll-klaren, sehr organischen
Art äußerst gelungen ist, kann ich zusammenfassend nur feststellen, dass "Martwa Polska Jesien" ein Album ist, zu
dem man sagen möchte: "Verweile doch (in meinem CD-Spieler), du klingst so gut." (9)
PS. Einen Vertrieb im eigentlichen Sinne scheint es für diese großartige CD kaum zu geben. Persönlich kann ich nur
empfehlen, sich an Pagan Records zu wenden, dann hält man die Scheibe nach zwei Tagen in den Händen (wenn die für
Schnelligkeit nicht unbedingt berühmte Deutsche Post nicht dazwischenfunkt). Alternativ kann man sich auch an die
Österreicher von Ashen Productions wenden, wenn man den "bösen Ostblock" fürchtet. |
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