TRUPPENSTURM

Fields Of Devastation (CD 2007)


Waldbrand statt Lagerfeuer. Nach über zehn Jahren Tod und Zerstörung legen Truppensturm endlich ihren ersten Großbrand. "Fields Of Devastation" heißt das gute Stück, und der Name ist tatsächlich Programm.
In der Tradition gänzlich unmelodischen Black Metals weitab irgendwelcher Norsecore-Anwandlungen pflügt man übers Schlachtfeld. Der Boden ist blutgetränkt, es stinkt nach verbrannten und verwesenden Leichen. Eher unromantisch, das Ganze. "Stumpf ist Trumpf", das trifft es recht gut. Ein Panzer ist halt kein Präzisionswerkzeug, macht dafür aber jede Menge Spaß (zumindest wenn man drinsitzt und nicht drunterliegt). "Fields Of Devastation" verzichtet auf Spielereien und kommt stattdessen mit ein paar wenigen giftigen Riffs, peitschenden Rhythmen und heiserem Gebell direkt auf den Punkt. Abwechslung gibt es nur in homöopathischen Dosen.
Ein derart kompromissloser musikalischer Ansatz steht und fällt nicht zuletzt mit seiner klanglichen Umsetzung: Wenn das beabsichtigte Gemetzel nach Staubsauger und Rasenmäher klingt, dann ist das Projekt eine Totgeburt, ganz egal, wie gut die Lieder rein theoretisch sein mögen. Bei Truppensturm muss man sich diesbezüglich glücklicherweise keine Sorgen machen, denn "FOD" klingt viel besser als etwa die ziemlich schlappe "Whore Of Bethlehem". Die Scheibe hat jede Menge Kraft aus dem Basskeller, ohne dabei im Matsch unterzugehen. Die Gitarren sind schön fies und das Schlagzeug donnert wie eine Haubitze.
Natürlich wird es Leute geben, die sich über die in der Tat nicht umwerfende Spielzeit des Albums aufregen werden. Diese seien hiermit daran erinnert, dass nicht alles eine Frage schierer Menge ist: Eine Flasche Wodka knallt schließlich auch mehr als zehn Liter Wasser.

8 /10

Ván

 

Erik
13.12.2007