|
Waldbrand statt Lagerfeuer. Nach über zehn Jahren Tod und Zerstörung legen Truppensturm endlich ihren ersten
Großbrand. "Fields Of Devastation" heißt das gute Stück, und der Name ist tatsächlich Programm.
In der Tradition gänzlich unmelodischen Black Metals weitab irgendwelcher Norsecore-Anwandlungen pflügt man übers
Schlachtfeld. Der Boden ist blutgetränkt, es stinkt nach verbrannten und verwesenden Leichen. Eher unromantisch, das
Ganze. "Stumpf ist Trumpf", das trifft es recht gut. Ein Panzer ist halt kein Präzisionswerkzeug, macht dafür aber
jede Menge Spaß (zumindest wenn man drinsitzt und nicht drunterliegt). "Fields Of Devastation" verzichtet auf
Spielereien und kommt stattdessen mit ein paar wenigen giftigen Riffs, peitschenden Rhythmen und heiserem Gebell
direkt auf den Punkt. Abwechslung gibt es nur in homöopathischen Dosen.
Ein derart kompromissloser musikalischer Ansatz steht und fällt nicht zuletzt mit seiner klanglichen Umsetzung: Wenn
das beabsichtigte Gemetzel nach Staubsauger und Rasenmäher klingt, dann ist das Projekt eine Totgeburt, ganz egal,
wie gut die Lieder rein theoretisch sein mögen. Bei Truppensturm muss man sich diesbezüglich glücklicherweise keine
Sorgen machen, denn "FOD" klingt viel besser als etwa die ziemlich schlappe "Whore Of Bethlehem". Die Scheibe hat
jede Menge Kraft aus dem Basskeller, ohne dabei im Matsch unterzugehen. Die Gitarren sind schön fies und das
Schlagzeug donnert wie eine Haubitze.
Natürlich wird es Leute geben, die sich über die in der Tat nicht umwerfende Spielzeit des Albums aufregen werden.
Diese seien hiermit daran erinnert, dass nicht alles eine Frage schierer Menge ist: Eine Flasche Wodka knallt
schließlich auch mehr als zehn Liter Wasser. |
|