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Ich schiebe das Review zur aktuellen Endstille-Veröffentlichung nun schon geraume Zeit vor mir her. Woran liegts?
Ganz einfach. Während die letzte Scheibe "Navigator" in meinen Ohren noch ein absoluter Kracher war, ist "Endstilles
Reich" nur absolut enttäuschend und durchschnittlich geworden. So flog die Promo-CD dann auch erst mal in die Ecke
und ward nicht mehr beachtet. Nun, mit etwas Abstand zum ersten niederschmetternden Eindruck und einigen weiteren
Durchläufen ist die Scheibe nicht mehr ganz so schlecht wie es auf den ersten Hör den Eindruck machte.
Trotzdem, "Endstilles Reich" muss sich in der Diskographie der Norddeutschen ganz hinten einreihen. Das liegt zum
einen an der Produktion, die irgendwie viel glatter wirkt als es auf den letzten Alben der Fall war und somit schon
mal ordentlich zum Verlust der typischen Endstille-Atmosphäre beiträgt. So klingt zum Beispiel die Bass-Drum nicht
ansatzweise so grollend und fett wie auf "Navigator". Zum anderen fehlt dieses Mal auch einfach das zwingende
Songwriting. Vermehrt werden zwar Parts aus den mittleren Geschwindigkeitsregionen eingebaut und es entstehen deshalb
auch durchaus mal groovige Parts, bei denen der Kopf automatisch im Takt mitnickt, aber der Wiedererkennungswert der
einzelnen Lieder ist und bleibt erschreckend niedrig. Am ehesten stechen da noch folgende drei Titel hervor:
"Vorwärts (Sturmangriff II)" konzentriert sich vorwiegend auf das angesprochene Mid-Tempo und geht als okay durch. Der
Namensgeber des Albums "Endstilles Reich" setzt die Tradition von Songs wie "Witch" oder "With The Fog They Come"
fort, da besonders die dezenten eingestreuten Gitarrenmelodien gefallen. Zuletzt sei noch das (einzige wirkliche)
Highlight zu erwähnen, "Scars". Hier wird in knapp sechs Minuten alles geboten, was ich von Endstille hören möchte.
Die genialen und fesselnden Gitarrenmelodien, das abwechslungsreiche Drumming und Iblis' Gesang, der über allem
thront. So bleibt zum Ende auch nur eine Frage: Warum nicht mehr davon? |
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