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Es wäre untertrieben zu behaupten, dass ich Wiederveröffentlichungen prinzipiell wenig abgewinnen kann. Irgendwas
mit Kraftausdrücken und Fäkalsprache würde meiner Einstellung zur endlosen Wiederverwertung alten Krams eher
gerecht werden. Doch auch wenn das mir vorliegende zweite Album von Empty bereits vor ein paar Jahren das Licht
der Welt erblickte, will ich De Tenebrarum Principio keine allzu niederen Absichten unterstellen. Kein Vinyl, kein
RumgeYPSe, nein, tatsächlich nur eine simple CD. Fast könnte man meinen, der zweite Anlauf von "The Last Breath Of
My Mortal Despair" wäre wirklich nur dem Willen geschuldet, ein Album nochmals in Umlauf zu bringen, das beim
ersten Versuch dank wenig berauschender Labelarbeit mehr oder weniger untergegangen ist.
Legt man die Scheibe dann ein, stellt sich schnell heraus, dass "The Last Breath Of My Mortal Despair"
überraschenderweise recht anhörbar ist. Klar in den Neunzigern verwurzelt, ist es recht schwer, den Spaniern ein
offensichtliches Vorbild zuzuordnen. Hier ein Hauch "DMDS", dort eine Prise "Nightside", irgendwo Vokalextremismus
à la "A Darker Shade Of Evil" - das sind alles nur Momentaufnahmen, die dem Album insgesamt nicht gerecht werden.
Mit viel gutem Willen könnte man Empty unterstellen, eine extremere, massivere Version des Enthral-Debüts
erschaffen zu haben. Will heißen: "The Last Breath..." bietet kraftvollen, dabei durchaus rohen, dramatischen
Black Metal, dem Melodie nicht ganz fremd ist. Schön abwechslungsreich und vielseitig ist das Ganze, und ein paar
Hits sind auch mit an Bord: Das furiose Eröffnungsstück putzt die Ohren gut durch und "Mortuary Tune Of The
Prisioner's Anguish" ist schön spannend arrangiert und gipfelt in einem Riff, das die Scheibe prompt auf meine
Einkaufsliste befördert. Ansonsten sind zwar nicht alle Schüsse absolute Volltreffer, aber das ändert nur wenig an
der Tatsache, dass man Empty zumindest mal eine Chance geben sollte. |
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