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Mehr als zehn Jahre Bandgeschichte, die mittlerweile fünfte Veröffentlichung - aber ein Begriff dürften Flagellum
Dei trotzdem nur ein paar wenigen Alleskennern sein. Woran das liegt? Nun, in diesem Falle würde ich sagen: an
der Band selbst.
Natürlich ist dieses eher unfreundliche Urteil auch meinem persönlichen Geschmack geschuldet. Heavy-Metal-Einflüsse
passen im BM halt nur sehr selten ("Latvian Riflemen"), thrashige Momente haben dank zahlloser talentfreier
Pfuscher eher abschreckenden Charakter, und guter Black'n'Roll ist in meinen Ohren ein Widerspruch in sich. Doch
auch jenseits stilistischer Abneigungen sieht es für die Portugiesen nicht sonderlich rosig aus. Selbst wenn man
aus unerfindlichen Gründen der Kombination nordischen Gerödels (in Light-Version) mit schwermetallischem
Geschunkel, Happy-Metal-Soli und Sonnenschein-Leads etwas Positives abgewinnen kann, bietet "Under The Might..."
sehr wenig Grund zur Freude. Das Album ist zwar halbwegs solide gemacht (wenn man mal vom arg uninspirierten
Getrommel absieht), aber das war's auch schon in Sachen Pluspunkten. Wenn man gut abgelenkt ist, kann man "Under
The Might" sicherlich durchhören, ohne großartig genervt zu werden; doch ohne anderweitige Beschäftigung dürfte
die Scheibe recht schnell erst langweilig und dann ärgerlich werden. Das Problem ist dabei gar nicht so sehr in
dem, was Flagellum Dei tun. Es ist das, was sie NICHT tun, was mir Kopfschmerzen bereitet. Das ganze Album bietet
keinen einzigen Moment, der aufhorchen lässt; keine Idee, die zu einem weiteren Durchlauf motiviert.
Auch nach zahlreichen Anläufen kann ich mir nicht recht erklären, warum dieses Album aufgenommen wurde und für
wen es gedacht ist. |
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