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Es ist immer wieder erstaunlich, wie ein Album wachsen kann. Nachdem ich den ersten Durchlauf von "Skrekk Lich
Kunstler" hinter mich gebracht hatte, fühlte ich mich wenig angetan vom Werk der Norweger, da es irgendwie langweilig,
zumindest uninteressant auf mich wirkte. Während ich mich anderen Dingen zuwandte, lief das Werk immer und immer
wieder durch und während ich es, wenn auch unbewusst, hörte, setze es sich in meinem Hirn fest. Ich kann dabei nicht
einmal erklären warum, denn je öfter ich die Scheibe höre, desto verstörender wirkt sie auf mich und desto schwerer
fällt es mir, die Musik des Trios in Worte zu fassen.
Basis von "Skrekk Lich Kunstler" ist zwar definitiv Black Metal, doch wird dieser durch viele Effekte, klassische
Momente und scheinbaren Ausschnitten aus Soundtracks der Stummfilmzeit angereichert. Dadurch ensteht eine völlig
morbide und weltentrückte Stimmung, die schon fast das Prädikat "Wahnsinn" verdient. Da die Musik sich in den meisten
Momenten in ruhigen Bahnen bewegt, ist es dem Hörer möglich, jedes noch so kleine Detail wahr- und in sich
aufzunehmen, sofern er denn gewillt ist, sich aktiv auf diese dunkle Reise einzulassen. Immer wieder taucht
verzweifeltes, auch aggressives Kreischen aus dem dichten Nebel der Klänge an die Oberfläche, während die mechanisch
anmutenden Drums einen monotonen Marsch peitschen, als würde man den Hörer immer weiter voran treiben wollen, obwohl
dieser sich vehement gegen sein Schicksal wehrt. Hier sorgt ein Cello für eine bedrohlich kalte Atmosphäre, dort
lässt ein Piano Gänsehaut entstehen, man wähnt sich in einem Alptraum, der einerseits verschreckt, in den man sich
aber dennoch immer wieder zurück wünscht...
Beim besten Willen, ich kann nicht mehr zu diesem Album schreiben, da man es einfach selbst gehört haben muss, um zu
verstehen, was ich mit meinen Worten ausdrücken möchte. Hört es euch an, schließt die Augen und öffnet euch einer
Welt voll Morbidität, Sadismus, Trauer und Verzweiflung. |
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