FUNERARIUM (Lux)

Nocthule (CD 2008)


An Funerarium erinnere ich mich in erster Linie, weil die eher negative Kritik eines geschätzten Kollegen mich dazu bewog, mich mit dem Demo/Debüt zu beschäftigen und ich dabei tatsächlich positiv überrascht wurde. "Valley Of Darkness" war zwar nicht weltbewegend, hatte aber (auch aufgrund der ziemlich dünnen Aufnahme) einen gewissen Charme. Nun sind die Luxemburger mit ihrem ersten richtigen Album am Start, und mit etwas Glück könnte das richtig gut geworden sein.
Als Erstes fällt auf, dass Funerarium sich mit der Produktion große Mühe gegeben haben. "Nocthule" klingt roh, aber nicht verwaschen, ist durchaus differenziert, sägt aber dennoch standesgemäß. Für den traditionellen Norsecore der Truppe ein ziemlich ideales Klanggewand, das gut zum trotz allen Gehackes recht melancholischen Charakter des Albums passt. Die Musik selbst bietet kaum Überraschungen, wo BM draufsteht ist in diesem Fall auch BM drin. Ein paar entfernt nach Kampfar klingende Melodien kann man mit etwas gutem Willen ausmachen, ansonsten lassen sich keine überdeutlichen Vorbilder ausmachen.
Was Funerarium außerdem fehlt, sind gute Lieder. Das BM-DIY-Handbuch haben die Jungs offenbar verinnerlicht, an kompositorischen Ideen herrscht jedoch hörbarer Mangel. Zugegeben, hier und da blitzt ab und zu etwas auf, das den Namen Einfall verdient, aber mehr als eine EP hätte man mit den guten Momenten des Albums kaum zusammenbekommen. Auf 45 Minuten ausgewälzt ist das Ganze dann in erster Linie langweilig und ermüdend; die wenigen Lichtblicke tauchen einfach zu selten auf, als dass sie die Scheibe zum Genuss machen könnten. Natürlich kann man sich ein stilsicheres Stück Musik wie "Nocthule" problemlos schönhören, stören tut da schließlich nichts. Wie wenig das Album wirklich bietet, merkt man erst, wenn man direkt im Anschluss etwa das dieser Tage erscheinende Werk von Celestial Bloodshed hört. Spätestens wenn ein Kracher wie "Cursed, Scarred And Forever Possessed" aus den Lautsprechern dröhnt, wird einem klar, dass die letzte Dreiviertelstunde besser hätte genutzt werden können.

4 /10

Official Website

Undercover Records

 

Erik
11.04.2008