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Bocken Moon gehörten bisher immer zu der Kategorie Bands, die ich mir nur auf Demo-Kassette vorstellen konnte. Denn
was das Zweigespann Grim und Humanhater bisher an musikalischen Erzeugnissen hervorbrachte, war stets mit einer
Menge an Potential gesegnet, gleichzeitig aber auch kein Musterbeispiel an Eigenständigkeit, ein Umstand, den ich
einer Band für gewöhnlich nur in ihrer Demo-Phase nachsehe. Umso gespannter war ich deswegen auch auf das, was mich
auf ihrem ersten vollständigen Album "Das Märchen vom Schnee" erwarten würde: würde man an der Herausforderung der
nächsten Stufe scheitern oder die bereits vorhandenen Stärken binden und zu etwas wirklich Hörenswerten
zusammenfügen?
Nun, nach mehrmaligem Hören der Scheibe bin ich mittlerweile der Meinung, dass Brocken Moon sich scheinbar für eine
Art Mittelweg entschieden haben. Denn ohne Zweifel ist ihr melodischer, mit zahlreichen Pagan-Anleihen versetzter
und nachwievor recht ursprünglich tönender Black Metal immer noch nicht die Neuerfindung des Rades, betrachtet man
aber allein die Fortschritte, die man in puncto Songwriting und Produktion gemacht hat, wird offensichtlich, wieviel
Arbeit in dieses Album gesteckt wurde. Und auch wenn das Endprodukt dieses Mal um einiges differenzierter klingt,
hat man sich die eigenen Erkennungsmerkmale wie die dichte Atmosphäre, das hohe Maß an Abwechslung innerhalb der
Stücke oder den unverkennbaren gepresst-leidenden Gesang bewahrt, nur einfach besser herausgearbeitet.
Und so bleibt unterm Strich ein durchweg gelungenes Album, das anzutesten sich zweifellos lohnt.
Ergänzung:
Da das Booklet leider eine Fehlinformation enthält, möchten wir an dieser Stelle eine Berichtigung vornehmen:
Fafnir und Eihwaz sind für dieses Album nicht lediglich als Gastmusiker tätig gewesen, sondern sind gemeinsam mit
Grim auch für den überwiegenden Teil der Komposition verantwortlich. |
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