GALSKAP

Manifest der Verdammnis (Digi-Pak CD 2008)


Nach Demo und Promo noch ein Album in Eigenregie? Sachen gibt's... Heute wird doch wirklich jeder Unsinn von sogenannten Labels unters Volk gebracht, da ist derlei schon erstaunlich. Denn soooo schlecht sind Galskap gar nicht, zumindest musikalisch.
Nach einem ziemlich beschissenen (weil gesprochenen, mehr dazu später), gottlob aber nicht übermäßig langen Intro geht es flott und durchaus melodisch zur Sache. "Grátr" kommt mir in den Sinn, auch wenn "Manifest der Verdammnis" letztendlich nur eine B-Version dessen darstellt, klar. Doch auf bloßes Nacheifern beschränkt man sich nicht, die gelegentlich recht verspielten Leadgitarren und ein gewisser, glücklicherweise nicht allzu dominanter Hang zum Heavy Metal (zuviel "At The Heart Of Winter" gehört?) sind Merkmale, aus denen später mal sowas wie ein eigener Stil werden könnte. Und wenn ich von "B-Version" rede, so muss ich dazu sagen, dass Galskap durchaus andeuten, irgendwann mal in die A-Liga aufsteigen zu wollen und vor allem zu können. So ist etwa der treibende Beginn von "Torrent Of Hatred" äußerst gelungen. Ansonsten holpert und stolpert es natürlich noch hin und wieder; hier ein langweiliges Riff, da ein etwas gewagter Übergang, solche Sachen halt. Außerdem ist das Album einfach zu lang: Für über fünfzig Minuten Spielzeit reichen die Ideen dann doch nicht, auf Miniformat konzentriert wäre "Manifest der Verdammnis" deutlich effektiver. Doch mit allen diesen Unzulänglichkeiten könnte ich leben und der Scheibe mit etwas gutem Willen gar sechs Punkte mit auf den Weg geben - musikalisches Potential ist schließlich durchaus vorhanden -
ABER: mit diesem Sänger kann man sich Galskap im Prinzip überhaupt nicht anhören, ganz egal wie brauchbar die Musik auch sein mag. Dessen halb gesprochenes, reichlich kraftloses Nöhl-Gröhl-Suffgebell ist schlicht unerträglich. Ich halte mich in Gesangsfragen für einen generell eher leicht zufrieden zu stellenden Kunden, aber was der Mensch dem Album antut, ist sehr schwer erträglich. Zu dominant ist das Ganze obendrein, seltsam arhythmisch und zu allem Unglück auch noch gut zu verstehen - bei Texten an (und jenseits) der Grenze zur Peinlichkeit ganz gewiss nicht von Vorteil. Wenn der Krakeler zur Abwechslung "normal" krächzt und etwas mehr in den Hintergrund rückt, kann man mit dem Resultat durchaus leben, doch leider scheint er seinen "eigenständigen" "Gesang" irgendwie zu mögen. Das ist schade - für alle Beteiligten.

3 /10

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Erik
26.06.2008


Redaktionsbewertung:
Laeknishendr 4 Erik 3
Gesamtdurchschnitt: 3.5