BURIAL HORDES

Devotion To Unholy Creed (CD 2008)


Damit nach all der Lobhudelei der letzten Zeit nicht der Eindruck entsteht, hier würden nur noch Höchstnoten vergeben, will ich mich heute wieder mal einer Scheibe widmen, die ohne mein Zutun in meinem Briefkasten gelandet ist. Die taugen nämlich oft nicht allzu viel - was auch das neue Album von Burial Hordes beweist, das letzte Woche hier eingetrudelt ist.
Die Griechen spielen in der Hauptsache Black Metal irgendwo zwischen Darkthrone und orthodox, dazu etwas Thrash, ein bisschen Black'n'Roll und eine Handvoll Melodie. Hört sich nicht sonderlich aufregend an - und ist es auch nicht. Nein, in erster Linie ist "Devotion To Unholy Creed" langweilig und uninspiriert, daran können auch ein paar nette Leadgitarren hier und da nicht viel ändern. Burial Hordes wandeln auf so ausgelatschten stilistischen Pfaden, dass es viel mehr als den einen oder anderen halbwegs netten Moment braucht, um das große Gähnen zu verhindern. Am besten gefallen mir noch die flotten, groovenden Sachen, etwa der supereingängige Anfang von "God's Cutthroat", obwohl Thrash oder gar Heavy Metal im BM für mich generell eher schwer zu verdauen sind. Vielleicht sollten die Hellenen sich auf solches Zeug konzentrieren. Dazu dann noch um Gerstensaft und Co. kreisende Texte, dann hätte man zumindest nette Musik fürs nächste Grillfest.
In der gegenwärtigen Form degegen ist mir nicht ganz klar, für wen "Devotion To Unholy Creed" genau sein soll. Kauft sich derlei Alben tatsächlich irgendwer? Oder bringen Label so'n Zeug nur raus, damit sie was zum Tauschen haben? "Tausche meine Schrott-VÖ gegen deine gute." - "Aber immer doch!" Nichts ist so solidarisch wie der BM-Untergrund. Fast wie in der guten alten DDR.

4 /10

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Pulverised Records

 

Erik
15.10.2008