BLODTRU

The Death Of The Spirit (CD 2008)


"Black Metal / Experimental / Folk" meint MySpace. "Experimental", hm? Womit wird hier denn bitte experimentiert? Mit der Geduld des Hörers? Mit seiner Leidensfähigkeit? Auf jeden Fall nicht mit seinen festgefahrenen Vorstellungen in Sachen Musik.
Nein, allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz spielen Blodtru stinknormalen Schrammel-BM. Ein klitzekleines bisschen elektronisches Gefummel und ein schamlos ausgewalztes Outro mit Substanz für bestenfalls drei Minuten machen noch lange keine experimentelle Musik. Schrammel-BM also. Wobei das negativer klingt, als es gemeint ist. Blodtru spielen einfach ziemlich typischen Norsecore. Der wurde vergleichsweise sauber aufgenommen, klingt allerdings etwas blechern und blutleer, es fehlt ein wenig das Fleisch auf den Rippen. Für etwas Charakter sorgt die Leadgitarre, die immer wieder schrill aufsingt und ab und zu schlicht schräg herumquietscht. Ob das das "Experimentelle" sein soll? Nun, auf jeden Fall kann auch dieser Anflug von Eigenständigkeit das Material nicht vor Langeweile retten. Mögen die einzelnen Stücke für ein paar Minuten noch recht nett klingen, so geht der Hörgenuss doch schnell flöten, wenn das ewig gleiche Zeug bis zum Erbrechen wiederholt wird. Hier hätte durchaus etwas mehr "experimentiert" werden dürfen. Beziehungsweise müssen.
So bleibt unterm Strich ein insgesamt unspannendes Album mit halbwegs interessanten Ansätzen, aus denen jedoch nicht viel gemacht wird. Wirklich interessant ist an "The Death Of The Spirit" nur die Frage, warum DGF sich der Sache angenommen haben. Die haben schließlich Hochkaliber wie Angantyr oder Orlog, warum also dieser Kram? Meine Theorie: Ynledingsbums, seines Zeichens dänischer BM-Pate, hat in losem Zusammenhang mit der zukünftigen Heimat seiner Hauptbeschäftigung in einem unschuldigen Nebensatz darauf hingewiesen, dass sein Kumpel von Blodtru noch ein Label bräuchte. Das könnte als Erklärung reichen, oder?

4 /10

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Det Germanske Folket

 

Erik
10.11.2008