HORNED TERRORISM

Demoralizer I (Demo 2009)


Irgendwo ist es ja bewundernswert. Oder doch eher putzig? Verblüffend ist es auf jeden Fall, dieses Mass an Weltfremdheit. Ganz ehrlich, was denkt sich eine Band dabei, ihren erbärmlichen Deathgrind mit BM-Versatzstücken 300 Mal auf CD pressen zu lassen? Wohlgemerkt auf richtige CDs, nichts Selbstgebranntes. Wer in drei Teufels Namen soll derlei Zeug kaufen? Taube?
Nun, als sicheres Indiz für gravierende Absatzprobleme dürfte man die Tatsache interpretieren können, dass die Band mich mit Promomaterial behelligt hat. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, jemals Grund zu der Annahme gegeben zu haben, dass ich stromtrommeldem Grind etwas abgewinnen könnte. Schon gar nicht, wenn dieser als BM verkauft werden soll.
Doch Horned Terrorism ist nicht nur fehl am Platze, nein, Horned Terrorism ist auch unglaublich schlecht. Sicher, ich bin kein Grindexperte, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass selbst Freunde des Genres einer überlaut donnernden Rhythmusmaschine und billigsten Riffs weniger als nichts abgewinnen können - da hilft auch das morticianbassige Intro zu "The Truth Beyond" nicht viel. Wenn überhaupt, dann ist "Demoralizer I" etwas für Leute, die Musik in erster Linie als Witz konsumieren. Also Anhänger von BRB oder so Zeug. Wobei der Humor der Band eventuell etwas zu subtil für diese Zielgruppe ist. Denn wirklich sicher kann man sich nicht sein, dass die erschreckend üblen Kitschkeys bei "Emperor Of The New Dawn" tatsächlich MeloBM-Parodie sein sollen, dafür ist es dann doch nicht offensichtlich genug. Vielleicht meint die Band das zu allem Überfluss ernst. Gibt es eigentlich das Genre Gothic Grind schon?
Ja, wie so oft beinhaltet auch diese Besprechung wenig für die Band Brauchbares. Keine Detailkritik, keine Verbesserungsvorschläge. Und wie so oft ist das nicht meine Schuld, auch wenn Horned Terrorism das sicher anders sehen wird. Doch um tatsächlich konstruktive Kritik zu üben, bedarf es eben einer Arbeitsgrundlage, auf der Band X nach Meinug von Schreiberling Y aufbauen könnte. "Demoralizer I" bietet ein solches Fundament in keinster Weise.

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Erik
24.02.2009