WANING

Population Control (CD 2008)


Schon seit Dezember rotiert "Population Control" in meinem CD-Spieler, und mir fällt wirklich keine gute Erklärung ein, warum die Scheibe an dieser Stelle nicht schon längst beworben wurde. Schlicht und einfach Schlamperei, fürchte ich. Dieser Missstand soll nun korrigiert werden, denn Waning haben ein bisschen Öffentlichkeit auf jeden Fall verdient.
Die Schweden spielen Black Metal, wie er für ihr Heimatland nicht unbedingt untypisch ist: flott, melodisch, mit markant-schrillen Leadgitarren. Schon rein besetzungstechnisch drängt sich der Vergleich mit Obitus auf, und in der Tat verbindet beide Projekte ein gewisser industrieller Beigeschmack. Auch ansonsten lassen sich Parallelen finden, doch wirkt Waning irgendwie wie eine Popversion von Obitus. Das darf nicht als Kritik verstanden werden, vielmehr will ich darauf hinaus, dass "Population Control" ein recht eingängiges Album ist, ohne jedoch im Geringsten süsslich zu wirken. Diese Eingängigkeit basiert neben den berauschend singenden Gitarren in erster Linie darauf, dass die Stücke einen unglaublichen Fluss entwickeln, einfach unwiderstehlich mitreissend sind. Zu verdanken ist das nicht zuletzt den meisterhaften Arrangements, die geschickt die Spannung steigern und unweigerlich zur Explosion führen. Die Schweden haben schlicht ein grossartiges Gefühl für Timing, was die Lieder so unaufhaltsam und tödlich effektiv macht.
"Population Control" ist das Album, das Nightbringer leider nicht gemacht haben. Nein, soooooo abwegig ist dieser Vergleich nicht, stilistisch sehe ich da durchaus Parallelen. Vor Allem aber haben Waning die nötige Disziplin in Sachen Arrangements, die "Death And The Black Work" schmerzlich vermissen lässt.
Ob Blot Mine je wieder eine Scheibe rausbringen, weiss momentan wohl nicht mal die Band selbst. Anno 2009 ist das aber nicht mehr ganz so tragisch. In dieser Form geben Waning nämlich einen ganz ordentlichen Erben ab.

9 /10

Official Website

Eerie Art Records

 

Erik
01.04.2009