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Zum Anfang ein Disclaimer: Nein, diese Scheibe gehört eigentlich nicht unbedingt hierher. Auch wenn die Band sich entfernt als MeloBM oder so sehen sollte und man mit viel gutem Willen ein paar BM-Versatzstücke ausmachen kann, so spielen Shaded Enmity doch in erster Linie melodischen Death Metal nicht ganz unschwedischer Prägung. Wer mit derlei nichts anfangen kann, braucht eigentlich nicht weiterzulesen.
Und der Rest im Prinzip auch nicht: Wozu seine Zeit mit diesen Zeilen verplempern, wenn Ihr schon beim Bestellen sein könntet?
Shaded Enmity spielen MeloDeath für Leute, die das Genre Mitte/Ende der Neunziger mal gut fanden und in den letzten Jahren unter allgemeiner Verschwuchtelung (Soilwork und Co.) und Metalcorisierung zu leiden hatten. Direkte Vorbilder würde ich den Amerikanern dabei nicht unterstellen wollen, dafür ist ihre Musik zu derb und kompromisslos. Hier gibt's keine In-Flames-Einflüsse und kein "Slaughter Of The Soul", stattdessen den Hass von Ablaze My Sorrow und "With Fear I Kiss The Burning Darkness". Und das können auch nur ungefähre Anhaltspunkte sein, denn die überschäumende Energie von Shaded Enmity ist ziemlich einzigartig. Auch "Hijo Perdido" ist wieder ein Album an der Grenze zur Hysterie, auf dem ein hyperventilierendes Schlagzeug und hektische Gitarren auf den ahnungslosen Hörer zermürbend wirken können. Verschnaufpausen gibt's so gut wie keine, stattdessen wahnwitziges Dauerfeuer, unter dem sich jedoch, sobald man sich an den Orkan gewöhnt hat, letztendlich ziemlich eingängiges Material verbirgt. Shaded Enmity haben sich haufenweise grossartiger Melodien einfallen lassen, und im Prinzip ist jedes Stück ein Hit.
Wäre der Rest des Genres nur halb so kompromisslos und originell wie Shaded Enmity, wären sicherlich viel weniger Vertreter dieses Stils bei NB oder CM unter Vertrag, aber immerhin wäre MeloDeath dann deutlich interessanter und nicht nur nostaligische Erinnerung an viel bessere Zeiten. Gibt es eigentlich die Schublade "True MeloDeath" schon? |
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