FENFIRE

Rubikon (CD 2012)


Power-Metal-Schlagzeug und Phantom-der-Oper-Georgel - genau, es kann sich nur um MeloBM handeln. Ist es prinzipiell irgendwie ganz schön, dass im Post-Zeitalter noch Bands an den Trends von Vorgestern festhalten, so ist die Freude daran eher theoretischer Natur, denn musikalisch ist dieser Ausflug ins Gruselkabinett von Last Black Epitaph/sode Attakk nicht sonderlich erbaulich.
Fenfire stehen für einen - mit Verlaub - ziemlich furchbaren Stilsalat, der alles zwischen Judas Priest und Emperor abdecken will, dabei weder Hand noch Fuß noch roten Faden hat und anfangs erheitert, später langweilt, nur um schließlich zu nerven. Und dafür brauchen die Jungs nicht mal die kompletten 35 Minuten ihres eher kurzen Scheibchens. Man höre sich nur mal "Tides of Sorrow" an, was für ein Durcheinander! Erbarmungs- und übergangslos werden da Sachen aneinandergepappt, die noch nicht mal auf dem selben Alben sein sollten. Oder "Gettysburg": Erst scheitert man kläglich an Behemoth-Majestät, nur um dann mit absurden Keyboards aufzuwarten, die die härtesten von uns in den Keller treiben werden; ohne Lachen geht's hier nämlich nicht.
Immerhin muss man Fenfire Originalität zugestehen, was allerdings in erster Linie daran liegen dürfte, dass der Rest der Welt irgendwann merkt, dass es am Ende nach nichts mehr schmeckt, wenn man alles Mögliche zusammenmixt. Den Darmstädtern ist das entgangen, und auch das Memo der GGG (Gesellschaft guten Geschmacks) haben die Jungs nicht bekommen, setzen sie doch immer noch auf Klimperklavierkeyboards (KKK), dieses wohl nervendste Stilmittel im MeloBM. Immerhin wurde "Rubikon" ganz ordentlich aufgenommen, aber das ist erstens anno 2012 wohl eine Selbstverständlichkeit und zweitens in diesem Falle vergebliche Liebesmüh.
Ganz ehrlich, ich würde Fenfire gern ein paar nette Worte mit auf den Weg geben. Doch leider ist das verdammt schwierig. Noch nicht mal einen Anfängerbonus kann man der Truppe gewähren, denn auch wenn "Rubikon" tatsächlich das Debüt der Band darstellt, so sollte nach 14 (!) Jahren Bandgeschichte mehr drin sein als ein Sammelsurium bestenfalls halbgarer Ideen.

2 /10

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Erik
15.09.2012