DRENGSKAPUR

Der Urgewalten Werk (CD/LP 2013)


Den kleinen Ottili "Drunten im Tal" lässt man diesmal in Ruhe; zum Dank gibt's einen virtuellen Pluspunkt für das Fehlen unfreiwilligen Humors. Ansonsten hat sich bei Drengskapur aber nicht viel getan. Und warum sollte es auch? Die beiden haben schließlich schon in der Vergangenheit bewiesen, dass sie recht ordentlichen traditionellen BM spielen können - da machen Experimente erfahrungsgemäß mehr kaputt als sie Gutes bringen.
Folgerichtig bleibt das Duo sich treu und bietet vier hochklassige Drengskapur-Stücke jenseits der 10-Minuten-Marke. Dazu die obligatorischen Verzierungen, als Intro und Outro bekannt, und ein eher überflüssiges Maniac-Butcher-Cover, dessen Überflüssigkeit ich aber in erster Linie den Tschechen zur Last lege. Der Black Metal der Formation pendelt zwischen getragen und flott, hat ordentlich Biss und gefällt mit voluminös-verhallter Aufnahme. Das Geheimnis guten Black Metals (welches eigentlich keines ist) liegt in der Verbindung von Geknatter und zumindest einem bisschen Musikalität, und Drengskapur würde ich jede Menge Musikalität nachsagen wollen. Jedes Lied wartet mit wunderschönen schwermütigen Gitarrenmelodien auf, und trotz Gerumpel und Geschepper würde ich Drengskapurs Black Metal in erster Linie als melancholisch und atmosphärisch beschreiben wollen, oft sogar als durchaus introvertiert.
Anhören sollte man sich selbstverständlich das ganze Album, Ungeduldigen könnte ich aber etwa "Vom Sturme gepeitscht" empfehlen, das ziemlich ansprechenden Sechssaitensingsang zu bieten hat. Oder meinen persönlichen Albumhöhepunkt, den Mittelteil von "Entflammt" (ab ca. 4:10). So erhebend! Doch egal was, wichtig ist vor Allem, dass ihr euch ein bisschen mit Drengskapur beschäftigt.

8 /10

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Revolvermann Records

 

Erik
21.06.2013